28. September
Liebes Tagebuch,
Es war noch nie einfach für mich, Freunde zu finden.
Deswegen ist es auch so schlimm, einen Freund auf diese Weise zu verlieren. Ich muss mir immer wieder sagen, dass Jeremy nicht mehr zurückkommt, dass er für immer gegangen ist.
Für Andrew muss das ganze noch viel schlimmer sein, da er Jeremy so viel länger kannte als ich. Er versucht, seinen Schmerz nicht zu zeigen, doch ich sehe, wie schwer es für ihn ist.
Die Überlebenden des Ordens sind in alle Winde zerstreut und ich hoffe, dass sie nie wieder zusammen finden werden. Sweta hat sich der Spiegel und der ganzen anderen gequälten Wesen angenommen. Diese Aufgabe hat sie richtig aufblühen lassen und anscheinend hat sie ihren Platz in der Welt gefunden. Sie hat Anna als ihre Tochter angenommen und ich habe die Kleine sogar schon wieder lachen sehen.
Wir konnten Jeremy nicht auf einem Friedhof begraben, doch er hatte eine Lieblingsstelle im Wald, die zu seiner letzten Ruhestätte geworden ist.
Nur wenige wissen die Wahrheit darüber, was passiert ist und dabei wird es auch bleiben. Wenn jemand nach Jeremy fragen sollte, werden wir wohl sagen, dass er ins Ausland gegangen ist.
Auch wenn er tot ist, da ist immer noch etwas von ihm in mir. Durch meine Verbindung als Spiegel mit ihm, ist ein Teil von Jeremy immer noch hier. Das ist ein tröstender Gedanke, denn so lebt er irgendwie noch in mir weiter.
Diese Verbindung bin ich nun auch mit Andrew eingegangen. Es war fast wie eine kleine Hochzeitszeremonie, bei der nur noch Sweta und Anna anwesend waren.
Aber dieses Band ist stärker als ein Eheversprechen, es hält für immer. Und so ist aus der ganzen Qual und dem Tod doch noch etwas Gutes entstanden.
Alle Teile sind an den richtigen Platz gefallen und es gibt Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
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Donnerstag, 8. Juli 2010
Donnerstag, 1. Juli 2010
Liebes Tagebuch, Teil 19
19. September
Liebes Tagebuch,
Ich kann nicht glauben, dass alles wieder irgendwie gut wird.
Am Anfang lief alles so, wie wir es geplant hatten. Andrew mischte sich unter die Wachen und ich hielt mich in der Nähe von Sweta auf. Ich konnte ihn spüren, als würde er direkt neben mir stehen und seine Entschlossenheit Jeremy zu retten, gab auch mir Kraft.
Die Wächter der Bruderschaft standen auf einer Seite der Halle zusammen und ich konnte ihre Begeisterung über das Kommende förmlich auf der Zunge schmecken. Ich hätte mein Gesicht wohl vor Ekel verzogen, hätte ich mich in diesem Moment nicht wie betäubt gefühlt.
Jeremy und Anna, das kleine Wolfsmädchen, wurden nach vorne gezerrt und der Kreis schloss sich wieder um sie. Die Kleine drängte sich dicht an Jeremy und hatte sich, an seinen immer noch gefesselten Arm geklammert.
Er suchte meinen Blick und hielt ihn kurz fest, bevor er sich nach Andrew umsah. In dem Moment wurde mir klar, das Jeremy nicht glaubte, diesen Tag zu überleben und ich war mir sicher, das Andrew die gleiche Erkenntnis hatte, als er in die Augen seines Freundes sah.
Dies löste mich aus meiner Erstarrung und ich huschte zu Sweta hinüber und ergriff ihre Hand. Wir brauchten nur ein paar Sekunden, um hinter den Mitgliedern der Bruderschaft ein Feuer auszulösen, wodurch ein Großteil der Menschen panisch aus der Halle zu stürmen begann. Ich befreite Sweta aus dem Käfig und gemeinsam fingen wir an, auch die Ketten der Anderen zu lösen.
Ein Schrei ließ mich aufblicken und ich sah, wie Dimitri Anna hoch riss und ihr ein Messer an die Kehle setzte. Bei diesem Anblick zerriss irgendetwas in mir und eine Wut durchströmte mich, wie noch nie zuvor. Ich fühlte, dass ich mich veränderte, doch ich begriff erst, dass ich mich in einen Wolf verwandelt hatte, als ich schon vor Dimitri stand. Er starrte mich aus vor Schreck geweiteten Augen an und ließ Anna los. Sie lief weinend auf mich zu und wurde von Sweta, die plötzlich neben mir war, auf den Arm genommen und weg gebracht.
Nur einen Augenblick war ich unaufmerksam, doch Dimitri nutzte ihn, um auf mich einzustechen. Sein Messer erreichte mich nicht. Es traf auf Jeremy, der sich zwischen uns geworfen hatte.
Was danach kam, fühlt sich immer noch wie ein Traum an. Ich sah Jeremy fallen, spürte wie ich mich zurück verwandelte und ihn auffing. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Andrew Dimitri das Genick brach und spürte ihn dann neben mir. Ich spürte, wie das Leben aus Jeremy wich, aber er sah Andrew und mich lächelnd an.
Und dann starb er in meinen Armen und ein Teil von mir ist mit ihm gestorben.
Liebes Tagebuch,
Ich kann nicht glauben, dass alles wieder irgendwie gut wird.
Am Anfang lief alles so, wie wir es geplant hatten. Andrew mischte sich unter die Wachen und ich hielt mich in der Nähe von Sweta auf. Ich konnte ihn spüren, als würde er direkt neben mir stehen und seine Entschlossenheit Jeremy zu retten, gab auch mir Kraft.
Die Wächter der Bruderschaft standen auf einer Seite der Halle zusammen und ich konnte ihre Begeisterung über das Kommende förmlich auf der Zunge schmecken. Ich hätte mein Gesicht wohl vor Ekel verzogen, hätte ich mich in diesem Moment nicht wie betäubt gefühlt.
Jeremy und Anna, das kleine Wolfsmädchen, wurden nach vorne gezerrt und der Kreis schloss sich wieder um sie. Die Kleine drängte sich dicht an Jeremy und hatte sich, an seinen immer noch gefesselten Arm geklammert.
Er suchte meinen Blick und hielt ihn kurz fest, bevor er sich nach Andrew umsah. In dem Moment wurde mir klar, das Jeremy nicht glaubte, diesen Tag zu überleben und ich war mir sicher, das Andrew die gleiche Erkenntnis hatte, als er in die Augen seines Freundes sah.
Dies löste mich aus meiner Erstarrung und ich huschte zu Sweta hinüber und ergriff ihre Hand. Wir brauchten nur ein paar Sekunden, um hinter den Mitgliedern der Bruderschaft ein Feuer auszulösen, wodurch ein Großteil der Menschen panisch aus der Halle zu stürmen begann. Ich befreite Sweta aus dem Käfig und gemeinsam fingen wir an, auch die Ketten der Anderen zu lösen.
Ein Schrei ließ mich aufblicken und ich sah, wie Dimitri Anna hoch riss und ihr ein Messer an die Kehle setzte. Bei diesem Anblick zerriss irgendetwas in mir und eine Wut durchströmte mich, wie noch nie zuvor. Ich fühlte, dass ich mich veränderte, doch ich begriff erst, dass ich mich in einen Wolf verwandelt hatte, als ich schon vor Dimitri stand. Er starrte mich aus vor Schreck geweiteten Augen an und ließ Anna los. Sie lief weinend auf mich zu und wurde von Sweta, die plötzlich neben mir war, auf den Arm genommen und weg gebracht.
Nur einen Augenblick war ich unaufmerksam, doch Dimitri nutzte ihn, um auf mich einzustechen. Sein Messer erreichte mich nicht. Es traf auf Jeremy, der sich zwischen uns geworfen hatte.
Was danach kam, fühlt sich immer noch wie ein Traum an. Ich sah Jeremy fallen, spürte wie ich mich zurück verwandelte und ihn auffing. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Andrew Dimitri das Genick brach und spürte ihn dann neben mir. Ich spürte, wie das Leben aus Jeremy wich, aber er sah Andrew und mich lächelnd an.
Und dann starb er in meinen Armen und ein Teil von mir ist mit ihm gestorben.
Donnerstag, 24. Juni 2010
Liebes Tagebuch, Teil 18
18. September
Liebes Tagebuch,
Manchmal machen mir meine Entscheidungen Angst.
Heute ist der Tag der Zeremonie gekommen und damit der Tag, für den ich Jeremys Tod vorausgesehen habe. Ich weiß nicht genau, was passieren wird, doch ich glaube unser Plan geht schief.
Normalerweise bin ich kein pessimistischer Mensch, aber ich kann auch nicht mit Zuversicht auf den heutigen Tag blicken.
Andrew und ich haben einen Befreiungsplan für Jeremy erdacht. Naja, eigentlich nicht nur für Jeremy, denn wir bringen es einfach nicht übers Herz, die Anderen hier zu lassen.
Andrew hat es geschafft sich die Sachen einer Wache zu beschaffen und wird sich unter sie mischen. In meinen Aufgabenbereich fällt eine Ablenkung, damit er Jeremy befreien kann. Ich hoffe dabei auf Swetas Hilfe, denn ich glaube nicht, dass ich das alleine hinbekomme.
Die ganze Zeit spuken mir diese Gedanken im Kopf herum, ob etwas schief geht und ob meine Vision nicht doch der Wahrheit entspricht.
Auch seitdem wir den Plan gefasst haben, sehe ich immer noch das Gleiche. Die Details haben sich vielleicht verändert, aber das Ergebnis ist immer noch das Selbe.
Was passiert, wenn das wirklich alles wahr wird? Wie wird Andrew sich verhalten, wenn sein bester Freund auf der Welt heute sterben sollte? Werde ich ihn dann auch noch verlieren? Es gibt so viele Fragen, aber einfach keine passenden Antworten.
Ich kann jetzt die Trommeln hören, also geht es bald los. Mein Umhang für die so genannte Zeremonie liegt schon neben mir. Ironischerweise ist er blutrot.
Was werde ich heute verlieren?
Liebes Tagebuch,
Manchmal machen mir meine Entscheidungen Angst.
Heute ist der Tag der Zeremonie gekommen und damit der Tag, für den ich Jeremys Tod vorausgesehen habe. Ich weiß nicht genau, was passieren wird, doch ich glaube unser Plan geht schief.
Normalerweise bin ich kein pessimistischer Mensch, aber ich kann auch nicht mit Zuversicht auf den heutigen Tag blicken.
Andrew und ich haben einen Befreiungsplan für Jeremy erdacht. Naja, eigentlich nicht nur für Jeremy, denn wir bringen es einfach nicht übers Herz, die Anderen hier zu lassen.
Andrew hat es geschafft sich die Sachen einer Wache zu beschaffen und wird sich unter sie mischen. In meinen Aufgabenbereich fällt eine Ablenkung, damit er Jeremy befreien kann. Ich hoffe dabei auf Swetas Hilfe, denn ich glaube nicht, dass ich das alleine hinbekomme.
Die ganze Zeit spuken mir diese Gedanken im Kopf herum, ob etwas schief geht und ob meine Vision nicht doch der Wahrheit entspricht.
Auch seitdem wir den Plan gefasst haben, sehe ich immer noch das Gleiche. Die Details haben sich vielleicht verändert, aber das Ergebnis ist immer noch das Selbe.
Was passiert, wenn das wirklich alles wahr wird? Wie wird Andrew sich verhalten, wenn sein bester Freund auf der Welt heute sterben sollte? Werde ich ihn dann auch noch verlieren? Es gibt so viele Fragen, aber einfach keine passenden Antworten.
Ich kann jetzt die Trommeln hören, also geht es bald los. Mein Umhang für die so genannte Zeremonie liegt schon neben mir. Ironischerweise ist er blutrot.
Was werde ich heute verlieren?
Donnerstag, 17. Juni 2010
Liebes Tagebuch, Teil 17
14. September
Liebes Tagebuch,
Ich habe Jeremy sterben sehen.
Seitdem ich Sweta berührt habe, habe ich Visionen. Sie hatte nicht gesagt, dass sie so etwas kann, doch ich sollte eigentlich nicht überrascht sein. Eine Hexe verrät nie alle ihre Geheimnisse. Vielleicht hatte ich ja auch schon vorher die Veranlagung dazu, aber habe nichts davon bemerkt.
Die Visionen kommen und gehen und manche sind ziemlich erschreckend, doch sie haben etwas gemeinsam. Ich weiß, dass sie wahr werden. Keine Ahnung woher dieses Wissen kommt, aber ich kann nicht leugnen, dass es stimmt. Man kann die Augen vielleicht vor der Wahrheit verschließen, doch das ändert nichts daran, dass sie wahr ist.
Ich weiß auch, dass ich die meisten Dinge, die ich sehe, nie jemandem erzählen darf. Ein Spiegel zu sein, ist natürlich alleine nicht schon genug. Ich war noch nie gut im gebrauchen von Ironie.
Seitdem ich Jeremys Tod gesehen habe, frage ich mich die ganze Zeit, ob ich nicht doch etwas ändern kann, ob diese Visionen nicht gerade dafür gut sind. Eine stärker werdende Stimme in meinem Kopf sagt mir jedoch, dass das Schicksal nicht so einfach geändert werden kann und man immer einen Preis dafür zahlen muss.
Ist es selbstsüchtig von mir, das ich mir nicht wünsche, das Andrew an Jeremys Stelle wäre?
Solche Gedanken verstecke ich mit den Visionen hinter den schützenden Mauern in meinem Kopf. Ich habe jetzt nicht nur einen Schutzschild um meinen Körper gelegt, sondern auch um meine Gedanken.
Was werde ich dadurch? Eine geheimnisvolle Fremde? Im Moment würde ich einfach nur gerne alles vergessen.
Ich wäre gerne einfach wieder normal.
Liebes Tagebuch,
Ich habe Jeremy sterben sehen.
Seitdem ich Sweta berührt habe, habe ich Visionen. Sie hatte nicht gesagt, dass sie so etwas kann, doch ich sollte eigentlich nicht überrascht sein. Eine Hexe verrät nie alle ihre Geheimnisse. Vielleicht hatte ich ja auch schon vorher die Veranlagung dazu, aber habe nichts davon bemerkt.
Die Visionen kommen und gehen und manche sind ziemlich erschreckend, doch sie haben etwas gemeinsam. Ich weiß, dass sie wahr werden. Keine Ahnung woher dieses Wissen kommt, aber ich kann nicht leugnen, dass es stimmt. Man kann die Augen vielleicht vor der Wahrheit verschließen, doch das ändert nichts daran, dass sie wahr ist.
Ich weiß auch, dass ich die meisten Dinge, die ich sehe, nie jemandem erzählen darf. Ein Spiegel zu sein, ist natürlich alleine nicht schon genug. Ich war noch nie gut im gebrauchen von Ironie.
Seitdem ich Jeremys Tod gesehen habe, frage ich mich die ganze Zeit, ob ich nicht doch etwas ändern kann, ob diese Visionen nicht gerade dafür gut sind. Eine stärker werdende Stimme in meinem Kopf sagt mir jedoch, dass das Schicksal nicht so einfach geändert werden kann und man immer einen Preis dafür zahlen muss.
Ist es selbstsüchtig von mir, das ich mir nicht wünsche, das Andrew an Jeremys Stelle wäre?
Solche Gedanken verstecke ich mit den Visionen hinter den schützenden Mauern in meinem Kopf. Ich habe jetzt nicht nur einen Schutzschild um meinen Körper gelegt, sondern auch um meine Gedanken.
Was werde ich dadurch? Eine geheimnisvolle Fremde? Im Moment würde ich einfach nur gerne alles vergessen.
Ich wäre gerne einfach wieder normal.
Donnerstag, 10. Juni 2010
Liebes Tagebuch, Teil 16
11. September
Liebes Tagebuch,
Ich habe ständig das Gefühl, ich kann nicht richtig atmen.
Es gibt bald wieder eine der Zeremonien der Bruderschaft, bei der ein Teil der Gefangenen eliminiert wird. Eine böse Vorahnung hat mich dazu gebracht, nach der Liste zu suchen, auf der die Namen der ausgewählten Gefangenen stehen.
Es hat mich wirklich gewundert, warum niemand es seltsam fand, das ich danach gefragt habe. Wahrscheinlich halten sie es für Interesse von meiner Seite aus. Wie furchtbar. Jedenfalls hatte ich keine Probleme, die Liste ansehen zu können.
Ich hoffe mein Gesicht hat nichts verraten, denn auch Jeremys Name stand mit darauf. Meine Mitbewohnerinnen waren zum Glück gerade nicht da und so hatte ich einen Moment, um den Schock zu überwinden.
Andrew muss meine aufgewühlten Gefühle gespürt haben, denn plötzlich war er so nah, dass ich seine Gedanken hören konnte. Es war ziemlich leichtsinnig von ihm, doch ich war froh, dass ich meine Entdeckung mit jemandem teilen konnte. Ich fühlte seine Bestürzung, da Jeremy wirklich wie ein Bruder für ihn ist. Wir einigten uns darauf, dass er sich etwas einfallen lassen würde.
Ich weiß nicht genau, ob er über meine Gefühle für ihn Bescheid weiß, da ich immer versuche sie zu unterdrücken, wenn er in der Nähe ist. Im Augenblick ist nicht der richtige Zeitpunkt, um über so etwas nachzudenken.
Seit ich Jeremys Namen auf der Liste gesehen habe, ging mir Swetas Angebot nicht mehr aus dem Kopf. Ich sah keine andere Möglichkeit mehr, also habe ich es angenommen. Sweta hat mich durchdringend gemustert, als ich ihr unauffällig meine Hand hingestreckt habe, doch sie hat sie genommen. Das Gefühl hat mich nicht so erschreckt, wie beim ersten Mal. Etwas was Sweta danach gesagt hat, geht mir nicht mehr aus dem Kopf.
Bande, die aus Freundschaft oder Liebe geschlossen werden, sind stärker als die, die aus Angst entstehen.
Liebes Tagebuch,
Ich habe ständig das Gefühl, ich kann nicht richtig atmen.
Es gibt bald wieder eine der Zeremonien der Bruderschaft, bei der ein Teil der Gefangenen eliminiert wird. Eine böse Vorahnung hat mich dazu gebracht, nach der Liste zu suchen, auf der die Namen der ausgewählten Gefangenen stehen.
Es hat mich wirklich gewundert, warum niemand es seltsam fand, das ich danach gefragt habe. Wahrscheinlich halten sie es für Interesse von meiner Seite aus. Wie furchtbar. Jedenfalls hatte ich keine Probleme, die Liste ansehen zu können.
Ich hoffe mein Gesicht hat nichts verraten, denn auch Jeremys Name stand mit darauf. Meine Mitbewohnerinnen waren zum Glück gerade nicht da und so hatte ich einen Moment, um den Schock zu überwinden.
Andrew muss meine aufgewühlten Gefühle gespürt haben, denn plötzlich war er so nah, dass ich seine Gedanken hören konnte. Es war ziemlich leichtsinnig von ihm, doch ich war froh, dass ich meine Entdeckung mit jemandem teilen konnte. Ich fühlte seine Bestürzung, da Jeremy wirklich wie ein Bruder für ihn ist. Wir einigten uns darauf, dass er sich etwas einfallen lassen würde.
Ich weiß nicht genau, ob er über meine Gefühle für ihn Bescheid weiß, da ich immer versuche sie zu unterdrücken, wenn er in der Nähe ist. Im Augenblick ist nicht der richtige Zeitpunkt, um über so etwas nachzudenken.
Seit ich Jeremys Namen auf der Liste gesehen habe, ging mir Swetas Angebot nicht mehr aus dem Kopf. Ich sah keine andere Möglichkeit mehr, also habe ich es angenommen. Sweta hat mich durchdringend gemustert, als ich ihr unauffällig meine Hand hingestreckt habe, doch sie hat sie genommen. Das Gefühl hat mich nicht so erschreckt, wie beim ersten Mal. Etwas was Sweta danach gesagt hat, geht mir nicht mehr aus dem Kopf.
Bande, die aus Freundschaft oder Liebe geschlossen werden, sind stärker als die, die aus Angst entstehen.
Donnerstag, 3. Juni 2010
Liebes Tagebuch, Teil 15
6. September
Liebes Tagebuch,
Ich schaffe das nicht mehr.
Ich kann nicht jeden Tag an Jeremy vorbeigehen und so tun, als wäre er wie alle anderen. Als wäre er wie einer der Anderen, die mir nichts bedeuten. Aber er bedeutet mir etwas. Er ist mein Freund. Ich will einfach nur zu ihm laufen und ihn davor schützen, weiter verprügelt und gequält zu werden.
Sweta und ein kleiner Rest meines logischen Denkens halten mich davon ab, doch ich weiß nicht, wie lange noch. Dimitri würde ich damit in die Hände spielen.
Ich weiß nicht, was ich ohne Sweta machen würde. In ihren Gedanken konnte ich sehen, dass sie mir unbedingt helfen will und dass sie die Verbrechen nicht begangen hat, derer sie beschuldigt wird.
Jeremy versichert mir tausend Mal am Tag, das es ihm gut geht und er das alles aushält, doch ich weiß es besser. Ich spüre, wie sich die Resignation in seine Gedanken schleicht, wie das bei vielen hier ist. Das ist der erste Schritt bevor sie aufgeben, doch ich will nicht, dass Jeremy aufgibt. Ich will, dass er kämpft.
Sweta weiß davon, dass ein Teil eines Spiegels auf einen Markierten übergeht, dass aber auch der Spiegel etwas zurück erhält. Sie drängt mich dazu, sie zu berühren, damit ich besser mit dem Schild umgehen kann, doch noch weigere ich mich. Ich habe keine Ahnung wie lange, denn ihre Argumente sind logisch und überzeugend.
Seit kurzem spüre ich Andrews Gegenwart in der Nähe. Ich weiß, dass es dumm von ihm ist hier herzukommen, doch seine Anwesenheit gibt mir Kraft. Keine Ahnung, wie lange ich meine Maske noch aufrechterhalten kann, doch ich muss es versuchen.
Ich muss für Jeremy stark sein.
Liebes Tagebuch,
Ich schaffe das nicht mehr.
Ich kann nicht jeden Tag an Jeremy vorbeigehen und so tun, als wäre er wie alle anderen. Als wäre er wie einer der Anderen, die mir nichts bedeuten. Aber er bedeutet mir etwas. Er ist mein Freund. Ich will einfach nur zu ihm laufen und ihn davor schützen, weiter verprügelt und gequält zu werden.
Sweta und ein kleiner Rest meines logischen Denkens halten mich davon ab, doch ich weiß nicht, wie lange noch. Dimitri würde ich damit in die Hände spielen.
Ich weiß nicht, was ich ohne Sweta machen würde. In ihren Gedanken konnte ich sehen, dass sie mir unbedingt helfen will und dass sie die Verbrechen nicht begangen hat, derer sie beschuldigt wird.
Jeremy versichert mir tausend Mal am Tag, das es ihm gut geht und er das alles aushält, doch ich weiß es besser. Ich spüre, wie sich die Resignation in seine Gedanken schleicht, wie das bei vielen hier ist. Das ist der erste Schritt bevor sie aufgeben, doch ich will nicht, dass Jeremy aufgibt. Ich will, dass er kämpft.
Sweta weiß davon, dass ein Teil eines Spiegels auf einen Markierten übergeht, dass aber auch der Spiegel etwas zurück erhält. Sie drängt mich dazu, sie zu berühren, damit ich besser mit dem Schild umgehen kann, doch noch weigere ich mich. Ich habe keine Ahnung wie lange, denn ihre Argumente sind logisch und überzeugend.
Seit kurzem spüre ich Andrews Gegenwart in der Nähe. Ich weiß, dass es dumm von ihm ist hier herzukommen, doch seine Anwesenheit gibt mir Kraft. Keine Ahnung, wie lange ich meine Maske noch aufrechterhalten kann, doch ich muss es versuchen.
Ich muss für Jeremy stark sein.
Donnerstag, 27. Mai 2010
Liebes Tagebuch, Teil 14
28. August
Liebes Tagebuch,
Wie konnte er das nur tun?
Ich saß bei Sweta in der Halle, als ein ziemliches Getöse die Ankunft eines neuen Gefangenen ankündigte. Dimitri lief dem Trupp mit vor Stolz geschwellter Brust voraus und deutete auf ein paar Ketten an der Wand.
Irgendetwas an der Gestalt des Gefangenen und an der Aura, die er ausstrahlte, ließ mich aufmerksam werden. Als ich ihn erkannte, konnte ich nur geschockt hinüber starren. Mein Körper wollte sich einfach nicht bewegen und mein Verstand weigerte sich zu begreifen, was meine Augen sahen.
Es war Jeremy. Sie ketteten Jeremy an diese Wand und das direkt vor meinen Augen. Als ich in Dimitris Gesicht sah, wusste ich, dass er dies schon lange geplant hatte. Die Wut, die in diesem Augenblick in mir hoch kochte, gab mir die Kontrolle über meine Glieder wieder zurück.
Mein einziger Wunsch war es, Dimitri dieses höhnische Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen, doch Sweta hielt mich zurück. Sie hatte meinen Arm durch die Gitter gepackt und redete leise auf mich ein. Dimitri hatte immer noch dieses Grinsen im Gesicht, als er die Halle verließ.
Sweta hielt weiterhin meinen Arm fest, doch jetzt war ihr Griff sanft und ich wusste, dass sie mich trösten wollte. Sie kannte mich mittlerweile ziemlich gut, hatte wahrscheinlich schon immer gewusst, was in mir vorging.
Ich wusste, dass sie mich nicht zu Jeremy lassen würden, also streckte ich langsam meine Gedanken nach ihm aus. Es fühlte sich an wie eine Umarmung, als unsere Gedanken für einen Moment miteinander verschmolzen und ich seinen Schmerz, aber auch die Erleichterung, dass Andrew nicht hier war, spüren konnte. Wie immer versicherte er mir, dass es nicht meine Schuld wäre und schon alles gut werden würde.
Ich musste die Verbindung unterbrechen, da ich sonst die Tränen nicht hätte zurückhalten können. Sweta meint, die Bruderschaft braucht ein Druckmittel, das sie gegen mich einsetzen können. Sie glaubt, sie haben Angst vor mir.
Ich habe gelernt mich mit dem Schild zu schützen. Jetzt muss ich nur noch lernen zu kämpfen.
Liebes Tagebuch,
Wie konnte er das nur tun?
Ich saß bei Sweta in der Halle, als ein ziemliches Getöse die Ankunft eines neuen Gefangenen ankündigte. Dimitri lief dem Trupp mit vor Stolz geschwellter Brust voraus und deutete auf ein paar Ketten an der Wand.
Irgendetwas an der Gestalt des Gefangenen und an der Aura, die er ausstrahlte, ließ mich aufmerksam werden. Als ich ihn erkannte, konnte ich nur geschockt hinüber starren. Mein Körper wollte sich einfach nicht bewegen und mein Verstand weigerte sich zu begreifen, was meine Augen sahen.
Es war Jeremy. Sie ketteten Jeremy an diese Wand und das direkt vor meinen Augen. Als ich in Dimitris Gesicht sah, wusste ich, dass er dies schon lange geplant hatte. Die Wut, die in diesem Augenblick in mir hoch kochte, gab mir die Kontrolle über meine Glieder wieder zurück.
Mein einziger Wunsch war es, Dimitri dieses höhnische Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen, doch Sweta hielt mich zurück. Sie hatte meinen Arm durch die Gitter gepackt und redete leise auf mich ein. Dimitri hatte immer noch dieses Grinsen im Gesicht, als er die Halle verließ.
Sweta hielt weiterhin meinen Arm fest, doch jetzt war ihr Griff sanft und ich wusste, dass sie mich trösten wollte. Sie kannte mich mittlerweile ziemlich gut, hatte wahrscheinlich schon immer gewusst, was in mir vorging.
Ich wusste, dass sie mich nicht zu Jeremy lassen würden, also streckte ich langsam meine Gedanken nach ihm aus. Es fühlte sich an wie eine Umarmung, als unsere Gedanken für einen Moment miteinander verschmolzen und ich seinen Schmerz, aber auch die Erleichterung, dass Andrew nicht hier war, spüren konnte. Wie immer versicherte er mir, dass es nicht meine Schuld wäre und schon alles gut werden würde.
Ich musste die Verbindung unterbrechen, da ich sonst die Tränen nicht hätte zurückhalten können. Sweta meint, die Bruderschaft braucht ein Druckmittel, das sie gegen mich einsetzen können. Sie glaubt, sie haben Angst vor mir.
Ich habe gelernt mich mit dem Schild zu schützen. Jetzt muss ich nur noch lernen zu kämpfen.
Freitag, 21. Mai 2010
Liebes Tagebuch, Teil 13
17. August
Liebes Tagebuch,
Ich bin in einem Alptraum gefangen und wünsche mir nichts sehnlicher, als aufzuwachen.
Heute habe ich alle Vorsicht fallen lassen und habe Andrew angerufen. Ich weiß nicht, wie lange ich es sonst geschafft hätte, nicht durchzudrehen, wenn ich seine Stimme nicht gehört hätte.
Wir haben es vermieden, über irgendetwas zu sprechen, das ich gerade erlebe, doch ich habe mich nachher viel besser gefühlt. Er hat mir wieder das Gefühl gegeben, das ich nicht alleine bin und das es noch echte Empfindungen, wie Freundschaft und Liebe, gibt. Die habe ich nämlich schon länger nicht mehr gespürt.
Jeremy und Andrew geht es gut, dann hat Dimitri wohl doch Wort gehalten. Ich werde jedoch das ungute Gefühl nicht los, das dieser Zustand nicht für immer hält. Jeden Tag bete ich dafür, dass dem nicht so ist.
In den letzten Tagen habe ich ein paar Spiegel gesehen, die sozusagen im aktiven Dienst sind. Ich kann nicht genau sagen wieso, aber sie machen mir Angst.
Wenn man sie ansieht, erwidern sie nie einen Blick. Sie scheinen kein Teil mehr von dieser Welt zu sein. Ihre Augen sind vollkommen leer, so als wäre kein Leben mehr in ihnen und sie wären nur Marionetten.
Ich hoffe, ich werde nie so. bevor ich so werde, will ich lieber sterben.
Meine Wege führen mich jetzt häufiger in die Halle, auch wenn ich den Ort immer noch schrecklich finde. Ich habe eine Hexe kennen gelernt und mir wurde von der Bruderschaft erlaubt, sie zu studieren. Irgendetwas sieht sie wohl in mir, sonst würde sie dabei nicht mitspielen.
Sweta kann mir beibringen, einen Schild um mich herum aufzubauen, damit ich niemanden unabsichtlich markiere. Ich kann den Schild schon für kurze Zeit aufrechterhalten, doch etwas in mir sträubt sich noch dagegen.
Es muss mir einfach gelingen, andere vor mir zu schützen.
Liebes Tagebuch,
Ich bin in einem Alptraum gefangen und wünsche mir nichts sehnlicher, als aufzuwachen.
Heute habe ich alle Vorsicht fallen lassen und habe Andrew angerufen. Ich weiß nicht, wie lange ich es sonst geschafft hätte, nicht durchzudrehen, wenn ich seine Stimme nicht gehört hätte.
Wir haben es vermieden, über irgendetwas zu sprechen, das ich gerade erlebe, doch ich habe mich nachher viel besser gefühlt. Er hat mir wieder das Gefühl gegeben, das ich nicht alleine bin und das es noch echte Empfindungen, wie Freundschaft und Liebe, gibt. Die habe ich nämlich schon länger nicht mehr gespürt.
Jeremy und Andrew geht es gut, dann hat Dimitri wohl doch Wort gehalten. Ich werde jedoch das ungute Gefühl nicht los, das dieser Zustand nicht für immer hält. Jeden Tag bete ich dafür, dass dem nicht so ist.
In den letzten Tagen habe ich ein paar Spiegel gesehen, die sozusagen im aktiven Dienst sind. Ich kann nicht genau sagen wieso, aber sie machen mir Angst.
Wenn man sie ansieht, erwidern sie nie einen Blick. Sie scheinen kein Teil mehr von dieser Welt zu sein. Ihre Augen sind vollkommen leer, so als wäre kein Leben mehr in ihnen und sie wären nur Marionetten.
Ich hoffe, ich werde nie so. bevor ich so werde, will ich lieber sterben.
Meine Wege führen mich jetzt häufiger in die Halle, auch wenn ich den Ort immer noch schrecklich finde. Ich habe eine Hexe kennen gelernt und mir wurde von der Bruderschaft erlaubt, sie zu studieren. Irgendetwas sieht sie wohl in mir, sonst würde sie dabei nicht mitspielen.
Sweta kann mir beibringen, einen Schild um mich herum aufzubauen, damit ich niemanden unabsichtlich markiere. Ich kann den Schild schon für kurze Zeit aufrechterhalten, doch etwas in mir sträubt sich noch dagegen.
Es muss mir einfach gelingen, andere vor mir zu schützen.
Donnerstag, 13. Mai 2010
Liebes Tagebuch, Teil 12
14. August
Liebes Tagebuch,
Wie kann man jemandem etwas so schreckliches antun?
Ich bin immer noch im Ausbildungslager der Bruderschaft, doch es kommt mir eher wie ein Gefängnis vor. Telefonate und sogar Internet sind gestattet, doch die Gitter vor den Fenstern lassen nicht gerade ein Gefühl von Freiheit aufkommen.
Zum Glück hat man die Möglichkeit zwischen Gruppenunterricht und Selbststudium zu wählen. Ich bin froh, dass ich so die meiste Zeit in der Bibliothek verbringen kann. Die Bibliothek ist der einzige friedliche und wirklich schöne Ort in diesem Gruselkabinett. Auf allen anderen Räumen liegt ein Hauch von Altertümlichkeit, der auch nicht durch elektrisches Licht vertrieben werden kann.
Wir bekommen zwar Bücher vorgelegt, die wir lesen sollen, doch nebenbei bleibt noch genug Zeit, um alles zu durchstöbern, was mir interessant vorkommt.
Mittlerweile wurde mich auch die Halle gezeigt. Ich glaube, wenn es eine Hölle gibt, dann sieht sie genau so aus. Überall stehen Käfige herum, in die übernatürliche Wesen eingesperrt sind. Manche werden auch an die Wände gekettet und sie werden noch schlimmer als Tiere behandelt. Jeder hier behauptet zwar, dass das alles nur zu Studienzwecken geschieht, doch es ist einfach nur Quälerei.
Als ich das erste Mal bei einer ihrer Vorführungen zusehen musste, hätte ich mich fast übergeben. Sie haben eine Werwolffrau getötet und zwar auf eine Art, die ich mir nicht hätte vorstellen können. Das Schlimmste war jedoch, das ihre kleine Tochter dabei zusehen musste. Sie halten die Kleine jetzt in einem Käfig und wenn ich kann, stecke ich ihr etwas zu Essen zu.
Bin ich die einzige hier, die weiß was richtig und falsch ist?
Liebes Tagebuch,
Wie kann man jemandem etwas so schreckliches antun?
Ich bin immer noch im Ausbildungslager der Bruderschaft, doch es kommt mir eher wie ein Gefängnis vor. Telefonate und sogar Internet sind gestattet, doch die Gitter vor den Fenstern lassen nicht gerade ein Gefühl von Freiheit aufkommen.
Zum Glück hat man die Möglichkeit zwischen Gruppenunterricht und Selbststudium zu wählen. Ich bin froh, dass ich so die meiste Zeit in der Bibliothek verbringen kann. Die Bibliothek ist der einzige friedliche und wirklich schöne Ort in diesem Gruselkabinett. Auf allen anderen Räumen liegt ein Hauch von Altertümlichkeit, der auch nicht durch elektrisches Licht vertrieben werden kann.
Wir bekommen zwar Bücher vorgelegt, die wir lesen sollen, doch nebenbei bleibt noch genug Zeit, um alles zu durchstöbern, was mir interessant vorkommt.
Mittlerweile wurde mich auch die Halle gezeigt. Ich glaube, wenn es eine Hölle gibt, dann sieht sie genau so aus. Überall stehen Käfige herum, in die übernatürliche Wesen eingesperrt sind. Manche werden auch an die Wände gekettet und sie werden noch schlimmer als Tiere behandelt. Jeder hier behauptet zwar, dass das alles nur zu Studienzwecken geschieht, doch es ist einfach nur Quälerei.
Als ich das erste Mal bei einer ihrer Vorführungen zusehen musste, hätte ich mich fast übergeben. Sie haben eine Werwolffrau getötet und zwar auf eine Art, die ich mir nicht hätte vorstellen können. Das Schlimmste war jedoch, das ihre kleine Tochter dabei zusehen musste. Sie halten die Kleine jetzt in einem Käfig und wenn ich kann, stecke ich ihr etwas zu Essen zu.
Bin ich die einzige hier, die weiß was richtig und falsch ist?
Donnerstag, 6. Mai 2010
Liebes Tagebuch, Teil 11
8. August
Liebes Tagebuch,
Im Moment schlafe ich ziemlich schlecht.
Ist ja auch kein Wunder, da mir tausend Gedanken im Kopf herumgeistern. Ich bin jetzt hier, bei ihnen und ich kann nicht gerade behaupten, dass es mir gefällt.
Vor zwei Tagen hat Jeremy mich zu dem Treffpunkt begleitet, der in dem Brief stand. Ich wollte Andrew nicht dabei haben, denn ich war mir sicher, dass einer von uns Beiden etwas Dummes machen würde. Er musste mir nicht extra sagen, dass er und Jeremy mich jederzeit wieder aus diesem…Camp rausholen würden und ich bin ihnen sehr dankbar dafür.
Ich kann mittlerweile wirklich Jeremys Gedanken lesen, was wahrscheinlich daran liegt, das wir miteinander verbunden sind. Was er in dem Moment gedacht hat, als wir diesem Typen gegenüber standen, will ich lieber nicht wiederholen.
Irgendwie kam ich mir wie eine Geisel vor, die gegen die Freiheit der Bösen eingetauscht werden sollte. Nur halte ich die Bösen für die Guten.
Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass der Mann Dimitri heißt. Er gehört zu den Ältesten der Bruderschaft und ist somit einer der Anführer.
Ich wurde in ein nettes Zimmer einquartiert, das ich mit ein paar Mädchen teile, die alle jünger sind als ich. Wahrscheinlich hatte ich Glück, dass sie mich nicht eher gefunden haben.
Mein Unterricht hat auch schon begonnen. Unterricht, dass ich nicht lache. Ich würde es eher Aufhetzung gegen alles Unbekannte nennen. Es gibt sicher auch böse Gestalten unter den übernatürlichen Wesen, aber man sollte nicht alle über einen Kamm scheren. Die Dinge, die ich über Spiegel erfahre, sind ziemlich interessant und helfen mir vielleicht zu mir zurückzufinden.
Im Augenblick komme ich mir ziemlich verloren vor.
Liebes Tagebuch,
Im Moment schlafe ich ziemlich schlecht.
Ist ja auch kein Wunder, da mir tausend Gedanken im Kopf herumgeistern. Ich bin jetzt hier, bei ihnen und ich kann nicht gerade behaupten, dass es mir gefällt.
Vor zwei Tagen hat Jeremy mich zu dem Treffpunkt begleitet, der in dem Brief stand. Ich wollte Andrew nicht dabei haben, denn ich war mir sicher, dass einer von uns Beiden etwas Dummes machen würde. Er musste mir nicht extra sagen, dass er und Jeremy mich jederzeit wieder aus diesem…Camp rausholen würden und ich bin ihnen sehr dankbar dafür.
Ich kann mittlerweile wirklich Jeremys Gedanken lesen, was wahrscheinlich daran liegt, das wir miteinander verbunden sind. Was er in dem Moment gedacht hat, als wir diesem Typen gegenüber standen, will ich lieber nicht wiederholen.
Irgendwie kam ich mir wie eine Geisel vor, die gegen die Freiheit der Bösen eingetauscht werden sollte. Nur halte ich die Bösen für die Guten.
Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass der Mann Dimitri heißt. Er gehört zu den Ältesten der Bruderschaft und ist somit einer der Anführer.
Ich wurde in ein nettes Zimmer einquartiert, das ich mit ein paar Mädchen teile, die alle jünger sind als ich. Wahrscheinlich hatte ich Glück, dass sie mich nicht eher gefunden haben.
Mein Unterricht hat auch schon begonnen. Unterricht, dass ich nicht lache. Ich würde es eher Aufhetzung gegen alles Unbekannte nennen. Es gibt sicher auch böse Gestalten unter den übernatürlichen Wesen, aber man sollte nicht alle über einen Kamm scheren. Die Dinge, die ich über Spiegel erfahre, sind ziemlich interessant und helfen mir vielleicht zu mir zurückzufinden.
Im Augenblick komme ich mir ziemlich verloren vor.
Donnerstag, 29. April 2010
Liebes Tagebuch, Teil 10
1. August
Liebes Tagebuch,
Ich muss verrückt sein.
Wieso habe ich mich nur darauf eingelassen? Wird er die Vereinbarung auch wirklich einhalten?
Am besten fange ich ganz am Anfang an. Vielleicht hilft mir das ja, meine Gedanken zu ordnen.
Ich plante schon in den Semesterferien nach Hause zu fahren, als ich diesen Brief erhielt. Er war unter meiner Tür durchgeschoben worden und hatte weder Briefmarke, noch Absender. Mir lief ein Schauer über den Rücken, als ich ihn aufhob und ich war froh alleine zu sein.
Der Inhalt verschlug mir die Sprache und ich wusste sofort, dass der Brief von diesem komischen Typen sein musste. Er schlug mir vor, keine Jagd auf Jeremy zu machen, wenn ich mich von ihnen ausbilden ließe. Ich merkte jedoch gleich, dass dies kein freundlicher Vorschlag war. Was blieb mir schon für eine Wahl?
Jeremy und Andrew waren verständlicherweise nicht gerade begeistert von meinem Entschluss, doch seltsamerweise war ich es, die sie im Endeffekt überzeugte. Ich denke das Argument, das ich dadurch mehr über meine Kräfte erfahren würde, war am Ende ausschlaggebend.
Meiner Mutter erzählte ich irgendetwas von einem Sommerkurs, den ich unbedingt belegen will. Ich hoffe sie hat mir das abgenommen, denn ich will sie nicht in Gefahr bringen.
Mir fällt es ziemlich schwer, Andrew nicht zu berühren, denn das ist fast das Einzige, das ich ihm noch abschlagen kann. Mein Herz pocht immer wie wild, wenn er in der Nähe ist und ich hoffe nur, dass er es nicht hört. Oh Gott, eigentlich hat mir das gerade noch gefehlt.
Ich glaube, ich fange an mich in einen Vampir zu verlieben.
Liebes Tagebuch,
Ich muss verrückt sein.
Wieso habe ich mich nur darauf eingelassen? Wird er die Vereinbarung auch wirklich einhalten?
Am besten fange ich ganz am Anfang an. Vielleicht hilft mir das ja, meine Gedanken zu ordnen.
Ich plante schon in den Semesterferien nach Hause zu fahren, als ich diesen Brief erhielt. Er war unter meiner Tür durchgeschoben worden und hatte weder Briefmarke, noch Absender. Mir lief ein Schauer über den Rücken, als ich ihn aufhob und ich war froh alleine zu sein.
Der Inhalt verschlug mir die Sprache und ich wusste sofort, dass der Brief von diesem komischen Typen sein musste. Er schlug mir vor, keine Jagd auf Jeremy zu machen, wenn ich mich von ihnen ausbilden ließe. Ich merkte jedoch gleich, dass dies kein freundlicher Vorschlag war. Was blieb mir schon für eine Wahl?
Jeremy und Andrew waren verständlicherweise nicht gerade begeistert von meinem Entschluss, doch seltsamerweise war ich es, die sie im Endeffekt überzeugte. Ich denke das Argument, das ich dadurch mehr über meine Kräfte erfahren würde, war am Ende ausschlaggebend.
Meiner Mutter erzählte ich irgendetwas von einem Sommerkurs, den ich unbedingt belegen will. Ich hoffe sie hat mir das abgenommen, denn ich will sie nicht in Gefahr bringen.
Mir fällt es ziemlich schwer, Andrew nicht zu berühren, denn das ist fast das Einzige, das ich ihm noch abschlagen kann. Mein Herz pocht immer wie wild, wenn er in der Nähe ist und ich hoffe nur, dass er es nicht hört. Oh Gott, eigentlich hat mir das gerade noch gefehlt.
Ich glaube, ich fange an mich in einen Vampir zu verlieben.
Donnerstag, 15. April 2010
Liebes Tagebuch, Teil 9
24. Juli
Liebes Tagebuch,
Der heutige Tag erscheint mir wie eine böser Traum.
Ich will einfach nur daraus aufwachen und dann ist alles wieder wie vorher. Nur leider geht das nicht, da niemand die Zeit zurück drehen kann.
Der Tag fing eigentlich ganz normal an und es deutete nichts darauf hin, das heute irgendetwas Seltsames passieren würde. Mittlerweile hat sich das beklemmende Gefühl aufgelöst, dass ich in der Nähe von Jeremy und Andrew hatte und ich kann wieder normal mit ihnen reden.
Ich achte wieder mehr auf die Vorlesungen und auch die bisherigen Klausuren sind ganz gut gelaufen. Bald sind Semesterferien und ich hoffe, ich kann dann etwas Abstand von allem bekommen. Wie sich heute herausstellen sollte, wird mir dieser Abstand wohl nicht gewährt werden.
Die Jungs hatten mich nach unserer überstandenen Matheklausur zum Eis essen eingeladen und wir verbrachten einen lustigen Nachmittag zusammen. Auf unserer Rückfahrt kamen wir in den Feierabendverkehr, in dem die Straßenbahnen immer besonders voll sind. Die Leute drängten sich an der Haltestelle und kurz bevor die Bahn einfuhr, spürte ich einen Stoß im Rücken.
Ich begriff gar nicht so schnell, was passierte und konnte nur auf die näher kommende Bahn schauen, vor die ich taumelte. Ein paar Leute schrieen auf, doch ich spürte nur Jeremys Hände auf meinem Arm, die mich von den Schienen runter zogen.
In dem Moment passierte es. Ich spürte, wie ein Teil von mir auf Jeremy überging. Ohne es zu wollen, hatte ich ihn markiert. Von irgendwoher kam ein hämisches Lachen und ich wusste, wer mich gestoßen hatte.
Ich war irgendwie wie betäubt, als die Beiden mich in mein Zimmer brachten. Wir haben dann noch lange geredet und dieses taube Gefühl ließ etwas nach. Sie wissen schon länger was ich bin und was passiert ist, aber sie machen mir keine Vorwürfe deswegen. Irgendwie bin ich froh, dass wir jetzt offen miteinander reden können.
Als sie gegangen waren, versuchte ich, dieses fehlende Teil von mir zu ergründen, doch da gibt es kein Loch. Anscheinend erfolgt diese Übertragung in beide Richtungen, denn ich trage jetzt ein Stück von Jeremy in mir.
Wie soll das alles nur weiter gehen?
Liebes Tagebuch,
Der heutige Tag erscheint mir wie eine böser Traum.
Ich will einfach nur daraus aufwachen und dann ist alles wieder wie vorher. Nur leider geht das nicht, da niemand die Zeit zurück drehen kann.
Der Tag fing eigentlich ganz normal an und es deutete nichts darauf hin, das heute irgendetwas Seltsames passieren würde. Mittlerweile hat sich das beklemmende Gefühl aufgelöst, dass ich in der Nähe von Jeremy und Andrew hatte und ich kann wieder normal mit ihnen reden.
Ich achte wieder mehr auf die Vorlesungen und auch die bisherigen Klausuren sind ganz gut gelaufen. Bald sind Semesterferien und ich hoffe, ich kann dann etwas Abstand von allem bekommen. Wie sich heute herausstellen sollte, wird mir dieser Abstand wohl nicht gewährt werden.
Die Jungs hatten mich nach unserer überstandenen Matheklausur zum Eis essen eingeladen und wir verbrachten einen lustigen Nachmittag zusammen. Auf unserer Rückfahrt kamen wir in den Feierabendverkehr, in dem die Straßenbahnen immer besonders voll sind. Die Leute drängten sich an der Haltestelle und kurz bevor die Bahn einfuhr, spürte ich einen Stoß im Rücken.
Ich begriff gar nicht so schnell, was passierte und konnte nur auf die näher kommende Bahn schauen, vor die ich taumelte. Ein paar Leute schrieen auf, doch ich spürte nur Jeremys Hände auf meinem Arm, die mich von den Schienen runter zogen.
In dem Moment passierte es. Ich spürte, wie ein Teil von mir auf Jeremy überging. Ohne es zu wollen, hatte ich ihn markiert. Von irgendwoher kam ein hämisches Lachen und ich wusste, wer mich gestoßen hatte.
Ich war irgendwie wie betäubt, als die Beiden mich in mein Zimmer brachten. Wir haben dann noch lange geredet und dieses taube Gefühl ließ etwas nach. Sie wissen schon länger was ich bin und was passiert ist, aber sie machen mir keine Vorwürfe deswegen. Irgendwie bin ich froh, dass wir jetzt offen miteinander reden können.
Als sie gegangen waren, versuchte ich, dieses fehlende Teil von mir zu ergründen, doch da gibt es kein Loch. Anscheinend erfolgt diese Übertragung in beide Richtungen, denn ich trage jetzt ein Stück von Jeremy in mir.
Wie soll das alles nur weiter gehen?
Donnerstag, 8. April 2010
Liebes Tagebuch, Teil 8
13. Juli
Liebes Tagebuch,
Im Moment bin ich einfach nur müde.
Nicht nur die Klausuren kosten ziemlich viel Kraft, auch die immer währende Vorsicht, die ich in Jeremys und Andrews Nähe walten lassen muss, zehrt an mir. Manchmal will ich morgens einfach nicht aufstehen und den Tag an mir vorbei ziehen lassen.
Ich kann keine Angst vor den Beiden haben, da sie nicht zu den Bösen gehören. Sie sind vielleicht nicht unbedingt normal, aber garantiert nicht böse. Ich habe Angst davor, sie zu berühren, denn ich will sie nicht versehentlich zur Beute der Jäger machen. Das haben sie einfach nicht verdient.
Ab und zu sehe ich diesen Mann wieder. Er spricht mich nie an, kommt mir nie zu nahe und doch weiß ich, dass er auf irgendetwas wartet. Vielleicht wartet er auf eine Entscheidung, eine Entscheidung, die ich einfach nicht treffen will. Ich will kein Zielscheinwerfer für eine grausame Jagd werden.
Keine Ahnung wie sie es schaffen eine Markierung bei einem übernatürlichen Wesen aufzuspüren. Ich stelle es mir irgendwie so vor, als würden sie, wie an der Supermarktkasse, einen Strichcode einlesen und wüssten dann bescheid.
In dem Buch steht, das ein Spiegel immer nur die Beute für eine kleine Anzahl an Jägern festlegt. Vielleicht hofft der Typ ja drauf, mein Jäger zu werden.
Ich spüre immer noch diese seltsame Anziehungskraft, durch die ich mich nicht von Jeremy und Andrew fern halten kann. Sie sind mit die besten Freunde, die ich je hatte und ich will sie nicht verlieren. Das kommt mir irgendwie selbstsüchtig vor, doch ich kann es nicht ändern.
Manchmal frage ich mich, ob da noch mehr ist.
Liebes Tagebuch,
Im Moment bin ich einfach nur müde.
Nicht nur die Klausuren kosten ziemlich viel Kraft, auch die immer währende Vorsicht, die ich in Jeremys und Andrews Nähe walten lassen muss, zehrt an mir. Manchmal will ich morgens einfach nicht aufstehen und den Tag an mir vorbei ziehen lassen.
Ich kann keine Angst vor den Beiden haben, da sie nicht zu den Bösen gehören. Sie sind vielleicht nicht unbedingt normal, aber garantiert nicht böse. Ich habe Angst davor, sie zu berühren, denn ich will sie nicht versehentlich zur Beute der Jäger machen. Das haben sie einfach nicht verdient.
Ab und zu sehe ich diesen Mann wieder. Er spricht mich nie an, kommt mir nie zu nahe und doch weiß ich, dass er auf irgendetwas wartet. Vielleicht wartet er auf eine Entscheidung, eine Entscheidung, die ich einfach nicht treffen will. Ich will kein Zielscheinwerfer für eine grausame Jagd werden.
Keine Ahnung wie sie es schaffen eine Markierung bei einem übernatürlichen Wesen aufzuspüren. Ich stelle es mir irgendwie so vor, als würden sie, wie an der Supermarktkasse, einen Strichcode einlesen und wüssten dann bescheid.
In dem Buch steht, das ein Spiegel immer nur die Beute für eine kleine Anzahl an Jägern festlegt. Vielleicht hofft der Typ ja drauf, mein Jäger zu werden.
Ich spüre immer noch diese seltsame Anziehungskraft, durch die ich mich nicht von Jeremy und Andrew fern halten kann. Sie sind mit die besten Freunde, die ich je hatte und ich will sie nicht verlieren. Das kommt mir irgendwie selbstsüchtig vor, doch ich kann es nicht ändern.
Manchmal frage ich mich, ob da noch mehr ist.
Donnerstag, 1. April 2010
Liebes Tagebuch, Teil 7
2. Juli
Liebes Tagebuch,
Ich kann immer noch nicht glauben, dass das alles wahr sein soll.
Gibt es wirklich solche Dinge, wie Hexen, Werwölfe und Vampire? Das Buch spricht von gewissen Zeichen, die verraten, ob man einem Menschen oder einem übernatürlichen Wesen über den Weg läuft. Dinge wie eine andere Körpertemperatur, Schnelligkeit und eine nicht menschliche Stärke fielen mir ins Auge, aber auch eine hohe Intelligenz und die Fähigkeit andere Menschen zu manipulieren, wurden aufgezählt.
Unbewusst fing ich an, die Leute, die mich umgeben, auf diese Zeichen zu untersuchen. Dabei wurde mir klar, dass ich schon mein ganzes Leben lang alle in verschiedene Klassen eingeteilt hatte. Es scheint so, als hätte ich mein inneres Alarmsystem entdeckt.
Mein Gespür für die Leute um mich herum wird irgendwie feiner und ich habe das Gefühl, das ich hinter ihre Fassaden blicken kann. Ich finde es irgendwie gruselig, doch ich glaube ich kann die Gedanken von anderen in meiner Nähe lesen, um zu wissen, was sie sind und in welcher Stimmung sie sich gerade befinden. Das ist ein praktischer Vorteil an meiner veränderten Wahrnehmung.
Doch ich habe auch ziemliche Angst vor der ganzen Sache, vor allem weil alles so schnell passiert und ich niemanden habe, der mir beisteht. Wahrscheinlich hat das alles schon die ganze Zeit in mir geschlummert und wurde durch das Wissen aus dem Buch an die Oberfläche gezerrt.
Vor der Begegnung mit Jeremy und Andrew hatte ich regelrecht Angst. Würden meine Vermutungen zutreffen? Waren sie anders? Ich hoffte nur, ihnen würde nichts an meinem Verhalten auffallen.
Meine neuen Sinne brauchten nur eine Sekunde, um festzustellen, dass die Beiden keine Menschen waren. Es dauerte etwas länger, bis ich Andrew als Vampir und Jeremy als Werwolf identifiziert hatte.
Ich glaube ihnen ist nichts an mir aufgefallen, obwohl ich die ganze Vorlesung über den Drang aufzuspringen und wegzurennen unterdrücken musste. Die Alarmglocken in meinem Kopf blieben unerwarteterweise still.
Ich kann einfach nicht glauben, dass Jeremy und Andrew böse sein sollen.
Liebes Tagebuch,
Ich kann immer noch nicht glauben, dass das alles wahr sein soll.
Gibt es wirklich solche Dinge, wie Hexen, Werwölfe und Vampire? Das Buch spricht von gewissen Zeichen, die verraten, ob man einem Menschen oder einem übernatürlichen Wesen über den Weg läuft. Dinge wie eine andere Körpertemperatur, Schnelligkeit und eine nicht menschliche Stärke fielen mir ins Auge, aber auch eine hohe Intelligenz und die Fähigkeit andere Menschen zu manipulieren, wurden aufgezählt.
Unbewusst fing ich an, die Leute, die mich umgeben, auf diese Zeichen zu untersuchen. Dabei wurde mir klar, dass ich schon mein ganzes Leben lang alle in verschiedene Klassen eingeteilt hatte. Es scheint so, als hätte ich mein inneres Alarmsystem entdeckt.
Mein Gespür für die Leute um mich herum wird irgendwie feiner und ich habe das Gefühl, das ich hinter ihre Fassaden blicken kann. Ich finde es irgendwie gruselig, doch ich glaube ich kann die Gedanken von anderen in meiner Nähe lesen, um zu wissen, was sie sind und in welcher Stimmung sie sich gerade befinden. Das ist ein praktischer Vorteil an meiner veränderten Wahrnehmung.
Doch ich habe auch ziemliche Angst vor der ganzen Sache, vor allem weil alles so schnell passiert und ich niemanden habe, der mir beisteht. Wahrscheinlich hat das alles schon die ganze Zeit in mir geschlummert und wurde durch das Wissen aus dem Buch an die Oberfläche gezerrt.
Vor der Begegnung mit Jeremy und Andrew hatte ich regelrecht Angst. Würden meine Vermutungen zutreffen? Waren sie anders? Ich hoffte nur, ihnen würde nichts an meinem Verhalten auffallen.
Meine neuen Sinne brauchten nur eine Sekunde, um festzustellen, dass die Beiden keine Menschen waren. Es dauerte etwas länger, bis ich Andrew als Vampir und Jeremy als Werwolf identifiziert hatte.
Ich glaube ihnen ist nichts an mir aufgefallen, obwohl ich die ganze Vorlesung über den Drang aufzuspringen und wegzurennen unterdrücken musste. Die Alarmglocken in meinem Kopf blieben unerwarteterweise still.
Ich kann einfach nicht glauben, dass Jeremy und Andrew böse sein sollen.
Donnerstag, 25. März 2010
Liebes Tagebuch, Teil 6
30. Juni
Liebes Tagebuch,
Warum kann das Leben nicht auch mal einfach sein?
Seitdem ich dieses Buch in meiner Tasche entdeckt habe, ist alles nur noch komplizierter geworden. Ich weiß, dass dieser seltsame Mann aus der Straßenbahn es mir zugesteckt hat, doch zuerst wollte ich gar nicht wissen was drin stand. Damit es niemand sieht oder findet, habe ich es hinter dem Schrank verschwinden lassen. Ich habe versucht nicht mehr daran zu denken, auch nicht unterbewusst, doch das ist gar nicht so leicht.
Keine Ahnung ob ich mir das nur einbilde, doch ich hatte das Gefühl, das Jeremy und Andrew mir nicht mehr von der Seite wichen und das zerrte an meinen Nerven. Vor ein paar Tagen hielt ich es nicht mehr aus und sagte ihnen ziemlich direkt, dass ich viel zu tun hätte und auf ihre Gesellschaft für eine Weile sehr gerne verzichten würde. Wahrscheinlich habe ich sie damit gekränkt, doch das war mir in diesem Moment ziemlich egal.
An diesem Abend habe ich das Buch wieder hinter dem Schrank hervor geholt. Es ist ziemlich alt und der Ledereinband wird schon langsam brüchig. Wenn man es in der Hand hält, ist es fast so, als würde es atmen. Die Texte sind alle handgeschrieben, doch in unterschiedlichen Handschriften, als ob immer neue Menschen etwas hinzugefügt haben.
Als ich einmal angefangen hatte es zu lesen, konnte ich nicht mehr aufhören. Dies blieb nicht die einzige Nacht, in der ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Der Inhalt erscheint mir immer noch wie ein Traum.
Das Buch handelt von Spiegeln, Menschen mit einem besonderen Sinn für das Übernatürliche. Sie können magische Wesen, wie Vampire und Werwölfe erkennen und irgendwie markieren, damit die Jäger sie zu Strecke bringen können.
Diese besondere Eigenschaft tritt nur sehr selten und meistens bei Frauen auf und die Bruderschaft der Wächter, so nennen sich die Jäger, versucht sie alle zu finden, um mit ihrer Hilfe das Böse zu bekämpfen.
Bin ich etwa auch so ein Spiegel?
Liebes Tagebuch,
Warum kann das Leben nicht auch mal einfach sein?
Seitdem ich dieses Buch in meiner Tasche entdeckt habe, ist alles nur noch komplizierter geworden. Ich weiß, dass dieser seltsame Mann aus der Straßenbahn es mir zugesteckt hat, doch zuerst wollte ich gar nicht wissen was drin stand. Damit es niemand sieht oder findet, habe ich es hinter dem Schrank verschwinden lassen. Ich habe versucht nicht mehr daran zu denken, auch nicht unterbewusst, doch das ist gar nicht so leicht.
Keine Ahnung ob ich mir das nur einbilde, doch ich hatte das Gefühl, das Jeremy und Andrew mir nicht mehr von der Seite wichen und das zerrte an meinen Nerven. Vor ein paar Tagen hielt ich es nicht mehr aus und sagte ihnen ziemlich direkt, dass ich viel zu tun hätte und auf ihre Gesellschaft für eine Weile sehr gerne verzichten würde. Wahrscheinlich habe ich sie damit gekränkt, doch das war mir in diesem Moment ziemlich egal.
An diesem Abend habe ich das Buch wieder hinter dem Schrank hervor geholt. Es ist ziemlich alt und der Ledereinband wird schon langsam brüchig. Wenn man es in der Hand hält, ist es fast so, als würde es atmen. Die Texte sind alle handgeschrieben, doch in unterschiedlichen Handschriften, als ob immer neue Menschen etwas hinzugefügt haben.
Als ich einmal angefangen hatte es zu lesen, konnte ich nicht mehr aufhören. Dies blieb nicht die einzige Nacht, in der ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Der Inhalt erscheint mir immer noch wie ein Traum.
Das Buch handelt von Spiegeln, Menschen mit einem besonderen Sinn für das Übernatürliche. Sie können magische Wesen, wie Vampire und Werwölfe erkennen und irgendwie markieren, damit die Jäger sie zu Strecke bringen können.
Diese besondere Eigenschaft tritt nur sehr selten und meistens bei Frauen auf und die Bruderschaft der Wächter, so nennen sich die Jäger, versucht sie alle zu finden, um mit ihrer Hilfe das Böse zu bekämpfen.
Bin ich etwa auch so ein Spiegel?
Donnerstag, 18. März 2010
Liebes Tagebuch, Teil 5
15. Juni
Liebes Tagebuch,
Ich hatte heute eine seltsame Begegnung in der Straßenbahn.
Eine Vorlesung ist ausgefallen, also bin ich in die Stadt gefahren, um ein paar Einkäufe zu erledigen. Auf dem Rückweg war natürlich, wie immer, kein Sitzplatz frei und ich stand, mit meinen Tüten beladen, im Gang. Während ich versuchte, die Leute neben mir in der ruckelnden Bahn nicht ständig anzurempeln, fiel mir der Blick von einem Mann auf.
Er musterte mich ziemlich intensiv, was eine seltsame Unruhe in mir wach rief. Ich versuchte seinem Blick auszuweichen, doch irgendwie schweiften meine Augen immer wieder zu ihm hinüber.
Als ich mich dem Ausgang zuwandte, da meine Haltestelle die nächste war, war er plötzlich ganz dicht hinter mir. Ich konnte seinen Atem an meinem Ohr spüren, doch ich konnte mich nicht bewegen. Ich war vor Angst wie erstarrt.
Nach einem keuchenden Lachen flüsterte er mir ein „Ich weiß was du bist“ ins Ohr und drängte sich an mir vorbei aus der Bahn, die gerade angehalten hatte. Ich war immer noch wie versteinert, doch die Leute hinter mir schoben mich mit nach draußen und ich wäre fast über meine eigenen Füße gestolpert. Plötzlich war Andrew da, ergriff meinen Arm und zog mich aus der drängelnden Menge heraus.
Ich habe keine Ahnung woher er so plötzlich kam, doch als er mich fragte wie es mir gehe, setzte ich ein Lächeln auf und versicherte ihm, es gehe mir gut, ich sei nur etwas müde. Er nahm mir die Tüten ab und brachte mich zum Wohnheim.
Am Fahrstuhl verabschiedete ich mich von ihm. Aus einem unbestimmten Gefühl heraus, wollte ich ihn nicht in mein Zimmer bitten. Erschöpft ließ ich mich in einen Stuhl sinken und begann die Dinge aus den Tüten zu ordnen, als ich es entdeckte.
Das Buch.
Liebes Tagebuch,
Ich hatte heute eine seltsame Begegnung in der Straßenbahn.
Eine Vorlesung ist ausgefallen, also bin ich in die Stadt gefahren, um ein paar Einkäufe zu erledigen. Auf dem Rückweg war natürlich, wie immer, kein Sitzplatz frei und ich stand, mit meinen Tüten beladen, im Gang. Während ich versuchte, die Leute neben mir in der ruckelnden Bahn nicht ständig anzurempeln, fiel mir der Blick von einem Mann auf.
Er musterte mich ziemlich intensiv, was eine seltsame Unruhe in mir wach rief. Ich versuchte seinem Blick auszuweichen, doch irgendwie schweiften meine Augen immer wieder zu ihm hinüber.
Als ich mich dem Ausgang zuwandte, da meine Haltestelle die nächste war, war er plötzlich ganz dicht hinter mir. Ich konnte seinen Atem an meinem Ohr spüren, doch ich konnte mich nicht bewegen. Ich war vor Angst wie erstarrt.
Nach einem keuchenden Lachen flüsterte er mir ein „Ich weiß was du bist“ ins Ohr und drängte sich an mir vorbei aus der Bahn, die gerade angehalten hatte. Ich war immer noch wie versteinert, doch die Leute hinter mir schoben mich mit nach draußen und ich wäre fast über meine eigenen Füße gestolpert. Plötzlich war Andrew da, ergriff meinen Arm und zog mich aus der drängelnden Menge heraus.
Ich habe keine Ahnung woher er so plötzlich kam, doch als er mich fragte wie es mir gehe, setzte ich ein Lächeln auf und versicherte ihm, es gehe mir gut, ich sei nur etwas müde. Er nahm mir die Tüten ab und brachte mich zum Wohnheim.
Am Fahrstuhl verabschiedete ich mich von ihm. Aus einem unbestimmten Gefühl heraus, wollte ich ihn nicht in mein Zimmer bitten. Erschöpft ließ ich mich in einen Stuhl sinken und begann die Dinge aus den Tüten zu ordnen, als ich es entdeckte.
Das Buch.
Donnerstag, 11. März 2010
Liebes Tagebuch, Teil 4
1. Juni
Liebes Tagebuch,
Ich komme mir irgendwie beobachtet vor.
Ich weiß nicht genau woran es liegt, es ist nur so ein Gefühl, aber ich verspüre andauernd den Drang über meine Schulter zu blicken und nachzusehen, ob ich wirklich alleine bin. Langsam fange ich schon an mich paranoid zu fühlen.
Aber ich könnte schwören, dass da gestern jemand hinter mir auf der Treppe war, als ich in den Keller gegangen bin, um meine Wäsche zu waschen. Ich weiß, Keller sind eigentlich der perfekte gruselige Ort, aber das jagt mir normalerweise keine Angst ein. Anna, eine meiner Flurnachbarinnen, kam vielleicht zwei Minuten später in den Keller und sie hat niemanden auf der Treppe bemerkt.
Ich weiß wirklich nicht was mit mir los ist. Im Moment bin ich auch total schreckhaft und zucke schon bei dem kleinsten Geräusch oder einer unerwarteten Bewegung von jemandem zusammen. Meine Kommilitonen schieben das lachend auf durchlernte Nächte und die Angst vor den langsam näher rückenden Prüfungen, doch ich bin mir da nicht so sicher. In meinem Magen hat sich jetzt schon seit längerer Zeit ein ungutes Gefühl festgesetzt, das nicht mehr verschwinden will. So als ob irgendetwas Schlimmes passieren wird und ich weiß nur noch nicht, was es sein wird.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass mich Jeremy und Andrew prüfend ansehen, wenn sie glauben, ich sehe es nicht. Ich weiß nicht genau, ob ich mich dadurch geschmeichelt fühlen soll oder ob es mich nervt. Vielleicht haben sie einfach nur einen riesigen Beschützerinstinkt, den sie auf jemanden projizieren können. Eigentlich gefällt mir das sogar ganz gut, wenn ich so drüber nachdenke. Ich wollte schon immer große Brüder haben, die auf mich aufpassen.
Ich weiß nicht genau, ob dieses fast schon körperliche Unwohlsein, das ich empfinde, von den anderen überhaupt wahrgenommen wird. Sie sind wahrscheinlich viel zu sehr mit ihren eigenen Sorgen beschäftigt, um sich um meine zu kümmern. Das ist wohl auch besser so, da ich niemanden beunruhigen will, obwohl ich manchmal das Gefühl habe, Andrew könnte in mir wie in einem Buch lesen.
Ich habe absolut keine Ahnung, wie er das anstellt.
Liebes Tagebuch,
Ich komme mir irgendwie beobachtet vor.
Ich weiß nicht genau woran es liegt, es ist nur so ein Gefühl, aber ich verspüre andauernd den Drang über meine Schulter zu blicken und nachzusehen, ob ich wirklich alleine bin. Langsam fange ich schon an mich paranoid zu fühlen.
Aber ich könnte schwören, dass da gestern jemand hinter mir auf der Treppe war, als ich in den Keller gegangen bin, um meine Wäsche zu waschen. Ich weiß, Keller sind eigentlich der perfekte gruselige Ort, aber das jagt mir normalerweise keine Angst ein. Anna, eine meiner Flurnachbarinnen, kam vielleicht zwei Minuten später in den Keller und sie hat niemanden auf der Treppe bemerkt.
Ich weiß wirklich nicht was mit mir los ist. Im Moment bin ich auch total schreckhaft und zucke schon bei dem kleinsten Geräusch oder einer unerwarteten Bewegung von jemandem zusammen. Meine Kommilitonen schieben das lachend auf durchlernte Nächte und die Angst vor den langsam näher rückenden Prüfungen, doch ich bin mir da nicht so sicher. In meinem Magen hat sich jetzt schon seit längerer Zeit ein ungutes Gefühl festgesetzt, das nicht mehr verschwinden will. So als ob irgendetwas Schlimmes passieren wird und ich weiß nur noch nicht, was es sein wird.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass mich Jeremy und Andrew prüfend ansehen, wenn sie glauben, ich sehe es nicht. Ich weiß nicht genau, ob ich mich dadurch geschmeichelt fühlen soll oder ob es mich nervt. Vielleicht haben sie einfach nur einen riesigen Beschützerinstinkt, den sie auf jemanden projizieren können. Eigentlich gefällt mir das sogar ganz gut, wenn ich so drüber nachdenke. Ich wollte schon immer große Brüder haben, die auf mich aufpassen.
Ich weiß nicht genau, ob dieses fast schon körperliche Unwohlsein, das ich empfinde, von den anderen überhaupt wahrgenommen wird. Sie sind wahrscheinlich viel zu sehr mit ihren eigenen Sorgen beschäftigt, um sich um meine zu kümmern. Das ist wohl auch besser so, da ich niemanden beunruhigen will, obwohl ich manchmal das Gefühl habe, Andrew könnte in mir wie in einem Buch lesen.
Ich habe absolut keine Ahnung, wie er das anstellt.
Donnerstag, 4. März 2010
Liebes Tagebuch, Teil 3
20. Mai
Liebes Tagebuch,
Ich habe zwei total süße Typen kennen gelernt.
Sie heißen Jeremy und Andrew und haben ein paar Kurse mit mir zusammen. Anscheinend sind sie in Mathe wesentlich besser als ich und haben mir angeboten, mit mir zu lernen. Ihre Namen sind eigentlich ziemlich altmodisch, aber sie sind als kleine Kinder aus England hier hergezogen und haben wohl das Pech gehabt, nach ihren Großvätern benannt worden zu sein. Oh, sie sind aber keine Brüder. Die Beiden kennen sich schon seitdem sie ganz klein sind. Eine Sandkastenbrüderschaft sozusagen.
Wir haben schon ein paar nette Nachmittage verbracht und sie haben mir wirklich sehr weiter geholfen.
Es ist schön ein paar Freunde zu haben. Ich sehe sie wirklich als Freunde an, obwohl ich sie erst so kurze Zeit kenne. Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich das Gefühl habe, sie würden mich verstehen und ich mich nicht verstellen muss, wenn ich mal nicht so gut drauf bin.
Jeremy und Andrew sind nicht unbedingt so gesellig, weswegen ich mich ihnen vielleicht auch näher fühle, als manchen anderen. Ich habe sie eigentlich noch nie auf einer der Partys getroffen, wenn ich es mir recht überlege.
Die anderen sind nicht unfreundlich zu den Beiden, aber sie begrüßen sie auch nicht gerade warmherzig, wenn sie ihnen über den Weg laufen. Ich kann nicht sagen woran das liegt. Sie strahlen irgendwas Exotisches aus, das die anderen wohl abstößt, mich aber magisch anzuziehen scheint.
Macht mich das auch anders?
Nein, ich glaube nicht, denn ich werde von allen ganz normal behandelt, wenn ich sie alleine treffe.
Oder kommt mir das nur so vor?
Liebes Tagebuch,
Ich habe zwei total süße Typen kennen gelernt.
Sie heißen Jeremy und Andrew und haben ein paar Kurse mit mir zusammen. Anscheinend sind sie in Mathe wesentlich besser als ich und haben mir angeboten, mit mir zu lernen. Ihre Namen sind eigentlich ziemlich altmodisch, aber sie sind als kleine Kinder aus England hier hergezogen und haben wohl das Pech gehabt, nach ihren Großvätern benannt worden zu sein. Oh, sie sind aber keine Brüder. Die Beiden kennen sich schon seitdem sie ganz klein sind. Eine Sandkastenbrüderschaft sozusagen.
Wir haben schon ein paar nette Nachmittage verbracht und sie haben mir wirklich sehr weiter geholfen.
Es ist schön ein paar Freunde zu haben. Ich sehe sie wirklich als Freunde an, obwohl ich sie erst so kurze Zeit kenne. Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich das Gefühl habe, sie würden mich verstehen und ich mich nicht verstellen muss, wenn ich mal nicht so gut drauf bin.
Jeremy und Andrew sind nicht unbedingt so gesellig, weswegen ich mich ihnen vielleicht auch näher fühle, als manchen anderen. Ich habe sie eigentlich noch nie auf einer der Partys getroffen, wenn ich es mir recht überlege.
Die anderen sind nicht unfreundlich zu den Beiden, aber sie begrüßen sie auch nicht gerade warmherzig, wenn sie ihnen über den Weg laufen. Ich kann nicht sagen woran das liegt. Sie strahlen irgendwas Exotisches aus, das die anderen wohl abstößt, mich aber magisch anzuziehen scheint.
Macht mich das auch anders?
Nein, ich glaube nicht, denn ich werde von allen ganz normal behandelt, wenn ich sie alleine treffe.
Oder kommt mir das nur so vor?
Donnerstag, 25. Februar 2010
Liebes Tagebuch, Teil 2
5. Mai
Liebes Tagebuch,
Da bin ich wieder.
Man kann sagen, dass sich mittlerweile wieder eine Art Alltag bei mir eingestellt hat. Natürlich ist immer noch vieles neu für mich, aber ich habe mich langsam an den Rhythmus and der Uni gewöhnt. Die Vorlesungen sind interessant, obwohl manche Professoren sich anscheinend darum bemühen, alles auf eine besonders langweilige Art darzustellen. Ich habe wirklich keine Ahnung, wie sie es immer wieder schaffen spannende Themen so zu erzählen, das man beim zuhören fast einschläft. Das scheint aber in allen Fachbereichen der Fall zu sein und ich sollte mir darüber nicht den Kopf zerbrechen.
Ein paar nette Leute habe ich auch schon kennen gelernt, aber noch keine allzu engen Kontakte geknüpft. Man unterhält sich meistens über die Vorlesungen, die Menge an Hausarbeiten, die man bekommt und was für eine Party gerade ansteht.
Das ist meistens nicht so meine Welt, die ganzen Partys. Ich werde auch schon auf ein paar davon mitgeschleppt, doch es ist mir dort meistens zu laut und ich mag dieses Menschengedränge nicht sehr gerne.
Mein Wohnheim ist in Ordnung und ich bin froh, dass jeder sein eigenes Bad und eine kleine Küche hat. Die meisten Leute von meinem Flur kenne ich mittlerweile mit Namen und viele andere vom sehen. Man grüßt sich und tauscht ein paar Worte, doch eigentlich wohnt man in so einem großen Wohnheim ziemlich anonym.
Ich telefoniere häufig mit meiner Mutter und war auch schon mal wieder für ein Wochenende zu Hause. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das Verhältnis zu meiner Mutter entspannter geworden ist, seitdem wir nicht mehr ständig aufeinander hocken. Wir reden viel mehr als früher.
Vor mir liegt noch ein riesiger Haufen an Hausarbeiten. Manche müssen demnächst fertig werden und ich will nicht bis zur letzten Sekunde damit beschäftigt sein.
Also, bis dann.
Liebes Tagebuch,
Da bin ich wieder.
Man kann sagen, dass sich mittlerweile wieder eine Art Alltag bei mir eingestellt hat. Natürlich ist immer noch vieles neu für mich, aber ich habe mich langsam an den Rhythmus and der Uni gewöhnt. Die Vorlesungen sind interessant, obwohl manche Professoren sich anscheinend darum bemühen, alles auf eine besonders langweilige Art darzustellen. Ich habe wirklich keine Ahnung, wie sie es immer wieder schaffen spannende Themen so zu erzählen, das man beim zuhören fast einschläft. Das scheint aber in allen Fachbereichen der Fall zu sein und ich sollte mir darüber nicht den Kopf zerbrechen.
Ein paar nette Leute habe ich auch schon kennen gelernt, aber noch keine allzu engen Kontakte geknüpft. Man unterhält sich meistens über die Vorlesungen, die Menge an Hausarbeiten, die man bekommt und was für eine Party gerade ansteht.
Das ist meistens nicht so meine Welt, die ganzen Partys. Ich werde auch schon auf ein paar davon mitgeschleppt, doch es ist mir dort meistens zu laut und ich mag dieses Menschengedränge nicht sehr gerne.
Mein Wohnheim ist in Ordnung und ich bin froh, dass jeder sein eigenes Bad und eine kleine Küche hat. Die meisten Leute von meinem Flur kenne ich mittlerweile mit Namen und viele andere vom sehen. Man grüßt sich und tauscht ein paar Worte, doch eigentlich wohnt man in so einem großen Wohnheim ziemlich anonym.
Ich telefoniere häufig mit meiner Mutter und war auch schon mal wieder für ein Wochenende zu Hause. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das Verhältnis zu meiner Mutter entspannter geworden ist, seitdem wir nicht mehr ständig aufeinander hocken. Wir reden viel mehr als früher.
Vor mir liegt noch ein riesiger Haufen an Hausarbeiten. Manche müssen demnächst fertig werden und ich will nicht bis zur letzten Sekunde damit beschäftigt sein.
Also, bis dann.
Donnerstag, 18. Februar 2010
Liebes Tagebuch, Teil 1
Ich finde es wurde langsam mal wieder Zeit für eine Fortsetzungsgeschichte. Ich gebs ja zu, hierfür habe ich mich ein wenig von Vampire Diaries inspirieren lassen. Wer weiß, vielleicht lasse ich ja auch noch ein paar Vampire auftauchen. :)
Viel Spaß beim lesen.
Liebes Tagebuch
12. April
Liebes Tagebuch,
Manchmal habe ich das Gefühl, ich kann mit niemandem reden.
Meine Gedanken drehen sich im Moment ständig im Kreis und ich kann keine Ordnung in sie bringen. Es ist einfach niemand da, der mir dabei helfen könnte.
Ich will meine Mutter nicht damit belasten, sie hat so schon genug, um das sie sich kümmern muss. Mein Vater ist jetzt endgültig bei uns ausgezogen und will mit seiner neuen Freundin nach Neuseeland auswandern. Meine Güte, sie ist nur drei Jahre älter als ich, aber wahrscheinlich sollte ich mich für ihn freuen. Vielleicht kann ich das auch irgendwann, nur im Augenblick bin ich noch zu aufgebracht darüber, dass er jetzt einfach so aus meinem Leben verschwindet.
Meine Mutter scheint trotz der Umstände irgendwie glücklicher zu sein. Die Beziehung meiner Eltern war wohl schon lange nicht mehr so gut, wie sie es uns immer vorgemacht haben.
Von meiner kleinen Schwester will ich erst gar nicht anfangen. Sie interessiert sich im Moment nur für Kosmetik und Klamotten. Anscheinend versucht sie damit einen Jungen in der Schule zu beeindrucken. Keine Ahnung ob es funktioniert, wir waren uns nie so nah, dass sie mit mir über solche Dinge geredet hätte.
Meine beste Freundin ist auf einem Selbstfindungstrip durch Asien und befindet sich wahrscheinlich gerade in Tibet. Jedenfalls kam von dort die letzte Postkarte. Es ist schon länger her, seitdem wir das letzte Mal telefoniert haben.
Da ich niemandem mein Leid klagen kann, muss ich es wohl niederschreiben. Man sagt ja, Papier ist geduldig.
Nächste Woche werde ich schon nicht mehr hier sein. Meine Vorlesungen beginnen und ich werde sehen, wie dann alles läuft. Ich bin leider nicht so kontaktfreudig, wie ich es gerne hätte. Naja, ich werde wohl alles einfach auf mich zukommen lassen und dann weiter sehen.
Für heute mache ich erst mal Schluss. Ich muss morgen früh raus, um noch Sachen zu packen. Alles weitere, beim nächsten Mal.
Viel Spaß beim lesen.
Liebes Tagebuch
12. April
Liebes Tagebuch,
Manchmal habe ich das Gefühl, ich kann mit niemandem reden.
Meine Gedanken drehen sich im Moment ständig im Kreis und ich kann keine Ordnung in sie bringen. Es ist einfach niemand da, der mir dabei helfen könnte.
Ich will meine Mutter nicht damit belasten, sie hat so schon genug, um das sie sich kümmern muss. Mein Vater ist jetzt endgültig bei uns ausgezogen und will mit seiner neuen Freundin nach Neuseeland auswandern. Meine Güte, sie ist nur drei Jahre älter als ich, aber wahrscheinlich sollte ich mich für ihn freuen. Vielleicht kann ich das auch irgendwann, nur im Augenblick bin ich noch zu aufgebracht darüber, dass er jetzt einfach so aus meinem Leben verschwindet.
Meine Mutter scheint trotz der Umstände irgendwie glücklicher zu sein. Die Beziehung meiner Eltern war wohl schon lange nicht mehr so gut, wie sie es uns immer vorgemacht haben.
Von meiner kleinen Schwester will ich erst gar nicht anfangen. Sie interessiert sich im Moment nur für Kosmetik und Klamotten. Anscheinend versucht sie damit einen Jungen in der Schule zu beeindrucken. Keine Ahnung ob es funktioniert, wir waren uns nie so nah, dass sie mit mir über solche Dinge geredet hätte.
Meine beste Freundin ist auf einem Selbstfindungstrip durch Asien und befindet sich wahrscheinlich gerade in Tibet. Jedenfalls kam von dort die letzte Postkarte. Es ist schon länger her, seitdem wir das letzte Mal telefoniert haben.
Da ich niemandem mein Leid klagen kann, muss ich es wohl niederschreiben. Man sagt ja, Papier ist geduldig.
Nächste Woche werde ich schon nicht mehr hier sein. Meine Vorlesungen beginnen und ich werde sehen, wie dann alles läuft. Ich bin leider nicht so kontaktfreudig, wie ich es gerne hätte. Naja, ich werde wohl alles einfach auf mich zukommen lassen und dann weiter sehen.
Für heute mache ich erst mal Schluss. Ich muss morgen früh raus, um noch Sachen zu packen. Alles weitere, beim nächsten Mal.
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