Donnerstag, 29. Juni 2023

Rezension von "Fräulein Anna, Gerichtsmedizin - Die Schwabinger Morde" von Petra Aicher

Der Krieg ist ausgebrochen und die Männer werden an die Front gerufen. Anna Zech arbeitet weiterhin in der Münchener Gerichtsmedizin und wird mit einem Fall eines toten Säuglings konfrontiert, der im Schwabinger Viertel gefunden wird. Zusammen mit Fritz von Weynand macht sie sich auf die Suche nach der Mutter, als eine weitere Leiche auftaucht. Werden sie den Täter finden? 

Mir hat der Schreibstil des Buches sehr gut gefallen und man konnte es toll lesen. Das Zusammenspiel zwischen Anna und Fritz ist einfach toll und man merkt, das ihre Freundschaft tiefer wird und sie sich immer besser verstehen. Es gibt immer noch Klassenunterschiede zwischen ihnen, aber sie sind einfa ein tolles Team. Mir gefällt an der Geschichte, das man zuerst die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Fällen nicht erkennt bzw. überlegt, ob es da wirklich welche gibt. Zusammen mit Anna und Fritz kann man die verschiedenen Puzzleteile zusammen setzen und bekommt am Ende ein vollständiges Bild. Die Ereignisse der Zeit sind toll in die Geschichte eingearbeitet und geben dem ganzen einen Rahmen. Die Charaktere haben sich weiter entwickelt, obwohl mir manche Entwicklungen nicht so ganz zusagen. Rundum ein toller Krimi. 

Bitte mehr davon.

Dienstag, 27. Juni 2023

Rezension von "Der Laden der unerfüllten Träume" von Amanda Cox

Glory Ann wurde jung mit einem Mann verheiratet, den sie nicht wollte, doch verliebt sie sich nach einiger Zeit in ihn und die Old Depot Grocery. Ihre Enkelin Sarah steht vor den Trümmern ihres Lebens und such Zuflucht im Laden. Ihre Mutter Rosemary will ihn jedoch verkaufen. 

Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen und man konnte es leicht lesen. Mir haben die Rückblicke in die Vergangenheit gefallen, da sie die Geschichte der drei Frauen beleuchten und warum sie manche ihrer Entscheidungen getroffen haben. Glory Ann, Rosemary und Sarah sind alles starke Charaktere, die mit Verlusten in ihrem Leben zurecht kommen müssen. Dieser Schmerz hat sie zu dem gemacht, was sie sind. Die Geschichte an sich fand ich gut, an manchen Stellen war sie mir nur etwas zu langatmig und die ganzen Geheimnisse, die die Frauen mit sich rumtragen, führen zu so vielen Missverständnissen, die schon viel früher hätten geklärt werden können. Für mich wird da eine unnötige Tragik aufgebaut, die das Buch gar nicht gebraucht hätte. Das ist wahrscheinlich gewollt, aber mir war es etwas zu viel. 

3,5 von 5 Sternen.

Mittwoch, 7. Juni 2023

Rezension von "Die kleine Dorfbäckerei" von Tilly Tennant

Millie will mit der Bäckerei im Dörfchen Honeybourne einen Neuanfang wagen, wusste aber nicht das diese größere Renovierungen benötigt. Die Dorfbewohner nehmen sie freundlich auf und besonders Dylan bemüht sich ihr zu helfen. Als Millie sich langsam einlebt, wird sie jedoch von der Vergangenheit eingehölt und könnte alles verlieren. 

Mir hat der Schreibstil des Buches gefallen und man konnte es gut lesen. Millie finde ich etwas übertrieben verschlossen was ihre Vergangenheit angeht. Der große dunkle Schatten auf ihrer Vergangenheit wird aufgelöst, aber ich hätte auch gerne gewusst, woher sie so viel über Naturheilkunde versteht. Das war eigentlich ein großes Thema im Buch, der Ursprung wurde aber nicht wirklich beleuchtet, was eine vergebene Chance ist. Vom Titel her dachte ich, das es dann doch mehr ums Backen geht, aber das hatte hier nicht wirklich einen Platz. Die anderen Charaktere sind ganz nett und typisch für ein englisches Dorf, aber auch meistens nur oberflächlich beschrieben. Ich bin gespannt, ob der zweite Teil Millies Geschichte fortführt und man mehr über ihre Vergangenheit erfährt. 

Weniger Backwerk, als man vom Titel her vermutet.

Dienstag, 6. Juni 2023

Rezension von "Der Freiheit entgegen" von Theresia Graw

Clara verliert nach den Unruhen in Schwabing 1962 ihren Platz an der Fotoakademie und geht mit ihrer Freundin Sanni nach Hamburg. Dort will sie als Journalistin arbeiten, aber ihr Weg ist nicht einfach. Auch ihre Freundinnen Sanni und die Italienerin Maria stehen vor großen Herausforderungen. 

Mir hat der Schreibstil des Buches sehr gut gefallen und man konnte es wunderbar lesen. Mir gefallen die ganzen tollen Frauencharaktere, die in diesem Buch vorkommen, da sie ihren eigenen Weg gehen und sich nicht von der Vergangenheit vorschreiben lassen, was sie tun dürfen und was nicht. Das Hauptaugenmerk liegt auf Clara, aber auch Sannis und Marias Geschichten werden erzählt. Alle Frauen müssen schwierige Entscheidungen in ihrem noch jungen Leben treffen, die manche Männer vor den Kopf stoßen, doch sie stehen für einen Wandel der Zeiten. Der Teil über die Naziverbrechen in Auschwitz ist schon schwere Kost, aber der Prozess ist sehr gut in die Geschichte eingebunden und es ist wichtig, das man immer wieder an die Geschehnisse von damals erinnert, weil es mittlerweile kaum noch Zeitzeugen gibt. Auch das Ende hat mir gut gefallen, weil alle ihren Weg gefunden haben. 

Die Geschichte von drei starken Frauen.