Freitag, 20. Januar 2006

Narben

Narben

Ich sitze im Zimmer und lese,
schrecke auf als ich ein Klirren höre.
Es kommt aus dem Bad
und ich höre jemanden schreien.
Ich reiße die Tür auf,
bin auf das Schlimmste gefasst
und doch bleibe ich
wie angewurzelt auf der Schwelle stehen.
Du stehst vor dem Spiegel,
hast auf ihn eingeschlagen
und deine Hände sind voller Blut.
Du siehst mich nur an
und ich blicke auf deine Narben,
verstehe warum du es getan hast,
warum du solche Wut empfindest.
Alle starren dich an,
halten dich für ein Monster,
doch ich weiß wie du wirklich bist
und nehme dich ganz fest in den Arm.
Weinend lehnst du an mir
und starrst dich im zerbrochenen Spiegel an.

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