Montag, 6. März 2006

Solcha Teil 59

Es schien als schwebte eine dunkle Wolke über ihren Köpfen, als sie das Stargate endlich erreichten, doch kein Wölkchen verdunkelte die Sonne. „Es ist niemand zu sehen“, flüsterte Jeremy, als sie in der Nähe des Gates hinter ein paar alten Mauerresten hockten. Sandro schielte misstrauisch in den Himmel. „Am besten wir laufen gemeinsam rüber“, erklärte er leise aber bestimmt. „Ich werde das Stargate anwählen, Amanda schickt das Erkennungssignal durch und du gibst uns Deckung, Jeremy.“ Da alle mit diesem Plan einverstanden waren, erhoben sie sich und blickten sich wachsam um, doch nichts rührte sich, selbst der Wind schien zu schlafen.
„Kommt jetzt.“ Auf ein Zeichen von Sandro liefen sie geduckt los ohne ihre Umgebung aus den Augen zu lassen. Das ungute Gefühl in Amandas Magen schien ihr mittlerweile entgegen zu schreien sich wieder umzudrehen und in die andere Richtung zu laufen, doch sie hörte nicht darauf.
Sandor hatte das DHD schon erreicht und begann die Toradresse der Erde einzugeben, als die ersten Schüsse fielen. Amanda warf sich auf den Boden und rollte behände hinter einige Trümmer, die in der Nähe des Tores lagen. Ihr Vater folgte ihr mit einem Hechtsprung und begann mit seiner Waffe auf die Goa’uld zu schießen, die wie aus dem Nichts aufgetaucht waren. „Wie konnten sie uns entdecken?“ rief Amanda ihrem Vater die Frage über das Kampfgetümmel zu. „Vielleicht liegt es daran“, antwortet er ihr mit verbitterter Stimme und zog sein Hosenbein ein Stück hoch. Amanda entdeckte einen Ring um seinen Knöchel, der nichts anderes als ein Sender sein konnte, doch sie unterdrückte die Vorwürfe, die ihr auf der Zunge lagen.
Stattdessen blickte sie sich zu Sandro um und entdeckte ihn hinter dem DHD kauernd. Verbissen feuerte er auf die Angreifer und versuchte gleichzeitig die Toradresse zu vervollständigen. Sehnlichts wünschte sich Amanda mehr Waffen mitgenommen zu haben um den beiden Männern helfen zu können. „Vorsicht!“ brüllte sie und Sandro konnte in letzter Minute den Goa’uld erledigen, der hinter ihm aufgetaucht war. Er duckte sich hinter seinen behelfsmäßigen Schutz und Amanda erkannte, dass das Tor begonnen hatte die Erde anzuwählen. Auch ihre Gegner hatten das bemerkt und drängen jetzt umso heftiger auf sie ein.
„Schick den Code durch, Amanda“, konnte sie Sandro durch das Getöse hinter sich hören, als das Wurmloch sich aufbaute. Sie holte das Gerät aus ihrer Tasche und gab ihren Code ein, der die Iris auf der anderen Seite öffnen würde. Sie gab Jeremy ein Zeichen und auf dessen Nicken hin begannen sie mit eingezogenem Kopf auf das Stargate zuzulaufen. Ohne Sandros Feuerschutz hätten sie keinen Meter hinter sich bringen können, doch so ließen sie sich keuchend neben ihm in den Schutz des DHD fallen.
„Ihr geht zuerst“, erklärte er ihnen bestimmt, während er und Jeremy unaufhörlich auf ihre Gegner schossen. Dies würde nur mit einem Nicken quittiert. „Los geh zuerst“, raunte Amanda ihrem Vater zu und dieser war mit erstaunlicher Schnelligkeit beim Tor und hindurch gesprungen. Ein paar ziellos abgefeuerte Schüsse folgten ihm, schienen ihn jedoch nicht verletzt zu haben. Amanda drückte Sandros Hand und gemeinsam erhoben sie sich und liefen auf das Stargate zu während Sandro noch immer über die Schulter auf die sie verfolgenden Goa’uld schoss. Plötzlich bekam Amanda einen Stoß in den Rücken, der sie vor Sandro ins Stargate taumeln ließ und die Reise durch das Wurmloch erfüllte ihre Sinne.
Auf der anderen Seite angekommen drehte sie sich sofort um und erstarrte als Sandro ihr hinterher taumelte. Sein Gesicht war bleich und er wäre umgekippt, hätte Amanda ihn nicht aufgefangen. „Nein“, flüsterte sie tonlos, als sie langsam mit ihm auf die Rampe sank, da ihre Beine ihr gemeinsames Gewicht nicht tragen konnten. Entsetzen packte sie als sie die Stabwaffenwunde in Sandros Rücken spürte. Die Welt um sie herum versank in einen dunklen Nebel und sie bekam noch nicht einmal mit, das General Hammond das Schließen der Iris befahl und ein Sanitätsteam in den Torraum bestellte.
Amandas ganze Aufmerksamkeit richtete sich auf Sandro, der sie mit einem verzerrten Lächeln anblickte und die Hand hob um ihr über die Wange zu streichen. „Vergiss mich nicht, meine Geliebte“, murmelte er so leise, das Amanda sich vorbeugen musste um ihn zu verstehen. „Ein Teil von mir wird immer bei dir sein, pass gut auf unseren Schatz auf“, erklang seine Stimme ein letztes Mal und seine Hand sank auf ihren Bauch. Ein letzter gequälter Atemzug drang in seine Lungen und dann hörte sein Herz auf zu schlagen. Wie betäubt schlang Amanda ihre Arme um seinen Körper und brach in haltloses Schluchzen aus. Selbst als die Sanitäter eintrafen, wollte sie ihn nicht loslassen. Wie aus weiter Ferne vernahm sie ihre eigene Stimme, die mit erstickten Worten die Wahrheit in ihren Verstand brachte, die ihr Herz schon längst verstanden hatte. „Es ist zu spät.“
Eine gnädige Dunkelheit umfing sie und löschte den bohrenden Schmerz in ihrem Inneren aus.

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