Sonntag, 23. Juli 2006

Elanor Teil 4

Als Elanor bei Elrond ankam, war er in seine Bücher vertieft. „Elrond, ich wollte dich was fragen?“ lenkte sie die Aufmerksamkeit des Elben auf sich. „Ja, was ist denn meine Kleine?“ fragte er sie liebevoll, denn sie war so etwas wie seine Adoptivtochter. „Darf ich mit zum Großen Rat kommen, alt genug dafür bin ich doch jetzt“, bettelte sie wie ein kleines Mädchen, dem man nichts abschlagen konnte. „Na gut, aber du hältst dich zurück. Ich weiß doch wie du bist, wenn dir irgendetwas nicht passt.“ „Danke, Elrond“, sagte sie glücklich, umarmte ihn und lief in den Garten zurück, wo sie Legolas noch an der selben Stelle traf, an der sie ihn auch verlassen hatte. „Ich darf mitkommen“, rief sie ihm schon von weitem zu. Er sprang freudig auf und wirbelte sie herum. Als er es bemerkte, setzte er sie verlegen ab. „Also, Gute Nacht, wenn wir uns nicht mehr sehen und bis morgen“, sagte Elanor zu ihm. Legolas nickte und winkte ihr noch hinterher bis sie verschwunden war.
Am Abend wurde noch ein Fest zu Ehren von Frodo abgehalten. Elanor besuchte es nicht, sie musste über vieles nachdenken. Sie fühlte sich völlig verrückt, wenn sie an Legolas dachte. Sie saß bis tief in die Nacht in ihren Garten, als plötzlich ein Schatten hinter ihr auftauchte. Es war Aragorn, der sie in der Nacht gesucht hatte. „Weißt du wo Arwen ist?“ fragte er Elanor. „Ich weiß es nicht“, sagte sie etwas zögernd. „Wo ist sie?“ fragte er schon etwas lauter. „Ich weiß es wirklich nicht“, antwortete sie noch einmal. Aragorn packte sie am Handgelenk und schüttelte sie heftig. „Du weißt doch wo sie ist!“ „Nein, ich weiß es nicht. Jedenfalls ist sie nicht hier und jetzt lass mich endlich los.“ „Entschuldige“, murmelte er nur noch beschämt und verschwand dann. Erstaunt rieb Elanor sich ihr schmerzendes Handgelenk. Sie wusste nicht so genau was Aragorn nun von ihr wollte. Nach diesem Zwischenfall ging Elanor müde zu Bett.

>Liebeskummer lässt einen seltsame Dinge tun, wie ich festgestellt habe und ich trage Aragorn sein Verhalten schon lange nicht mehr nach. Ich selbst habe Dinge aus Kummer getan, die alles andere als normal waren, doch ich bedaure nichts davon.<

 Früh am nächsten Morgen erwachte sie wieder, weil sie von Gandalf geweckt wurde. Nachdem sie mit Gandalf und Frodo gefrühstückt hatte, begaben sie sich zum Großen Rat. Sam wollte unbedingt mit seinem Meister mit, durfte aber nicht. Elanor setzte sich zwischen Elrond und Legolas und hörte aufmerksam zu. Sie mischte sich aber nicht ein, wie Elrond es ihr indirekt befohlen hatte. Es wurde beschlossen, das Frodo, der Ringträger, Gandalf, Aragorn, Boromir, Legolas, Sam, Pippin und Merry den Ring nach Mordor bringen sollten, um ihn zu zerstören.
 Elanor war traurig, weil Legolas schon so bald gehen musste. Sie mochte ihn sehr gern. Nach dem Rat gingen sie zusammen in Elanors Garten und machten dort ein Picknick. Sie kamen sich in den zwei Monaten, die Legolas noch in Rivendell verbrachte, immer näher. Sie merkten es nicht, aber plötzlich waren sie ineinander verliebt. Die Beiden verbrachten die meiste Zeit miteinander und als der Tag des Abschieds gekommen war, wollten sie sich nicht voneinander trennen. „Ich verspreche dir wiederzukommen. Hier nimm diesen Ring von mir. Er soll ein Beweis meiner Liebe sein“, flüsterte Legolas ihr zu. Sie umarmten sich noch einmal und Legolas gab Elanor noch einen Abschiedskuss. Dann gingen sie auf ihre Reise und Elanor blieb bei Elrond zurück.

>Diesen Ring trage ich heute noch und er hat mir über die schwierigen Zeiten unserer Trennung hinweggeholfen. Er ist zu einer Art Symbol für unsere Liebe geworden, die über alle Zeiten hinausreichen wird und uns auch noch in der Zeit unseres Scheidens aus der Welt miteinander verbinden wird.<

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