„Hallo“, erwiderte Amanda leise als Sandro in den Raum trat. Er hatte etwas an sich was es ihr unmöglich machte ihn nicht anzusehen. Er setzte sich ihr gegenüber hin und lächelte sie an. Eine unangenehme Pause entstand. Schließlich breitete Sandro die Arme aus um fragte: „Was willst du wissen?“ Amanda zuckte hilflos mit den Achseln und meinte nur: „Alles?“
Nach einiger Zeit fasste sie sich ein Herz und fragte einfach drauf los, was nicht so einfach war, da ihr ziemlich viele Gedanken im Kopf herumschwirrten. „Wie fühlt es sich an?“ „Naja es ist schon gewöhnungsbedürftig seinen Körper nicht mehr für sich alleine zu haben, doch man braucht nicht lange um sich daran zu gewöhnen. Der Symbiont macht es einem in der Hinsicht sehr leicht.“
Amanda nickte und lächelte ihn leicht an. Eigentlich wollte sie sich gar nicht über diesen Symbionten unterhalten, sondern einfach nur mit Sandro reden, doch diesen Gedanken schob sie zur Seite und stellte ihm weitere Fragen über sein Zusammenleben mit Solcha.
Als ihr Magen plötzlich vernehmlich knurrte, sah Amanda wieder auf die Uhr. „Oh, so spät schon.“ Sandro zwinkerte ihr zu und meinte nur: „Du hast wohl Hunger? Komm lass uns was essen gehen.“ Sie standen auf und schlenderten gemeinsam durch den Stützpunkt zur Kantine. Als sie sich etwas zu essen geholt hatten, setzten sie sich an einen Tisch. Amanda sah Sandro nachdenklich an und wusste nicht wie sie ihre Frage stellen sollte. Sandro bemerkte es und half ihr etwas auf die Sprünge. „Du willst mit ihr reden, habe ich recht?“ fragte er und Amanda nickte.
Sandro senkte seinen Kopf und blickte nach einer Weile wieder auf. „Hallo, ich bin Solcha“, erklang nun eine Stimme aus seinem Mund, die nicht ihm gehörte.
Amanda starrte ihn- oder besser gesagt sie- einen Moment lang ungläubig an. Das war ja besser als Heimkino. Solcha grinste sie an und Amanda kam wieder auf den Boden. „Wie alt bist du?“ war die erste Frage, die ihr einfiel. Solchas Grinsen wurde breiter, doch sie beantwortete die Frage. „Es müssten mittlerweile über 200 Jahre sein. Ich hab irgendwann mal aufgehört zu zählen.“ Als sie Amandas erstaunten Blick sah, fing sie an zu lachen. „Ja ich bin noch ziemlich frisch für mein Alter“, kicherte sie vor sich hin, wobei auch Amanda grinsen musste.
Solcha erzählte über sich und Amanda hörte ihr einfach nur zu. Es schien als wären sie so auf der gleichen Wellenlänge und würden sich gut verstehen. Nach einer Weile kam Sandro wieder als Person in seinen Körper zurück. „Du konntest alles hören was sie gesagt hat?“ fragte Amanda ihn wissbegierig. „Ja“, antwortete Sandro augenzwinkernd und erhob sich. „Wollen wir ein wenig spazieren gehen?“
Gefolgt von einem Soldaten gingen sie gemeinsam zum Aufzug und fuhren nach oben. Sandro lachte und streckte sich als sie in den Sonnenschein hinaustraten. „Das konnte ich schon lange nicht mehr machen. Auf dem Planeten auf dem wir im Moment sind, ist es viel zu gefährlich ohne Waffen nach draußen zu gehen. Es ist schön die Sonne mal wieder ohne einen Angriff zu befürchten zu genießen.“ Als er Amandas erschrockenes Gesicht sah, hielt er in seinem Redeschwall inne. „Nein. Du musst keine Angst haben. Es ist nicht so, dass du in direkter Gefahr wärst, wenn du den Symbionten übernimmst. Die Goa’uld wissen nicht wo wir uns im Moment aufhalten“, versuchte er sie zu beruhigen. „Wer sind die Goa’uld?“ fragte Amanda, da ihr der Name unbekannt vorkam zugleich aber wieder seltsam vertraut.
„Die Goa’uld sind Parasiten“, stieß Sandro wütend zwischen den Zähnen hervor. „Entschuldige“, sagte er nach einer Weile mit einem Blick auf Amandas verwirrtes Gesicht. „Sie tragen wie wir eine Larve in sich, doch sie sind wie Parasiten. Sie besetzen den Wirt und unterdrücken seine Persönlichkeit. Der Wirt ist für sie nur ein Mittel zum Zweck, ein Körper durch den sie herrschen können. Die Goa’uld spielen sich als Götter auf und unterdrücken die Menschen auf anderen Planeten. Ihre Untergebenen, die Jaffa, glauben wirklich, dass sie Göttern dienen. Wir konnten schon viele von diesen falschen Göttern vernichten und Planeten von ihrer grausamen Herrschaft befreien.“
Amanda sah ihn nachdenklich an. „Also könnte man sagen, dass die Tok’ra so etwas wie eine Rebellengruppe sind?“ fragte sie vorsichtig um nichts Falsches zu sagen. Sandro nickte zustimmend und hatte sich mittlerweile wieder beruhigt. „Das ist jetzt nicht so wichtig. Du wirst später noch genug darüber erfahren“, meinte er dann leichthin und setzte sich wieder in Bewegung. Amanda runzelte missbilligend die Stirn. „Für mich ist es wichtig. Ich muss mich schließlich entscheiden ob ich ein Wirt werden will“, gab sie leicht gekränkt zurück.
Sandro zuckte mit den Schultern und ging nicht näher auf ihre Bemerkung ein. Ärgerlich folgte Amanda ihm. Irgendwie war er doch anders als sie gedacht hatte. Er brauchte sie doch, da er nicht mehr lange mit dem Symbionten- Solcha verbesserte sie sich in Gedanken- zusammenleben konnte und dann so was. Eingebildeter Pfau. Zeigst deine wahren Seiten auch erst, wenn du sicher bist, das man dir vertraut.
„Na komm schon. Zieh nicht so ein Gesicht“, sagte Sandro als er sich zu Amanda umblickte. Sie seufzte leicht und setzte ein Lächeln auf. ‚Ich mache das nur für Solcha’, sagte sie sich und trat dann zu Sandro, der den Arm um sie legte und sie mit sich über den Platz zog.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen