In den nächsten Tagen lief sie mit einer Miene wie sieben Tage Regenwetter herum. Elrond ahnte den Grund ihrer Trauer. Ein paar Tage später sagte er zu ihr: „Ich glaube du brauchst mal wieder einen Tapetenwechsel. Was hältst du davon nach Lórien zu Galadriel zu gehen, dass wird dich ablenken.“ Elanor stimmte zu und noch am selben Tag brach sie mit Flying Star, Shadowfax, den Gandalf in Elanors Obhut gegeben hatte, und eine paar Elben als Leibwächter nach Lórien auf. Shadowfax blieb nur bei ihnen, weil Flying Star da war, sonst wäre er sofort seiner Wege gegangen.
Als sie in Lórien angekommen waren verschwand Shadowfax für eine Weile. Galadriel freute sich Elanor wiederzusehen und sie spazierten durch die Wälder. Es ging Elanor bald besser und sie war wieder fröhlicher. Währendessen mussten Frodo und die anderen einen gefährlichen Weg gehen. Legolas dacht oft an Elanor und wünschte sich zu ihr hin, aber das ging leider nicht.
Nach ein paar Tagen musste Elanor wieder an Legolas denken und wurde deprimiert. Sie entschied sich dazu Galadriel alles über Legolas zu erzählen. Galadriel konnte sie gut verstehen, auch sie hatte sich so in ihren Mann verliebt. Jetzt da sie jemandem ihr Herz ausschütten konnte, war sie richtig glücklich. Shadowfax und Flying Star waren jetzt ein Paar. Elanor wohnte im Dorf auf dem selben Baum wie Galadriel und hatte ihr Zimmer direkt unter dem Thronsaal. Arwens war auch in der Nähe. Sie war sogar da und so konnten Elanor und Arwen zusammen durch Lórien gehen und Geschichten austauschen.
Ihr Lieblingsplatz war eine kleine Lichtung, die kaum jemand, außer dem Wild, kannte. Die Beiden trafen sich jeden Tag dort und Elanor erzählte Arwen von Aragorn und ihrer Begegnung mit ihm. Ein sehnsüchtiger Ausdruck trat in Arwens Augen. Sie hatte Aragorn schon so lange nicht mehr gesehen und vermisste ihn furchtbar, aber sie durfte ihn nicht sehen.
>Es war eine bittersüße Zeit, die ich in Lórien verbrachte. Ich war zufrieden und doch furchtbar einsam, ich wusste selbst nicht mehr was ich fühlte. Niemand hatte mich auf so eine Situation vorbereitet und so musste ich auch in dieser Hinsicht meine eigenen Erfahrungen machen. Ich bereue keine Entscheidung, die ich je in meinem Leben getroffen habe, doch niemand weiß wie das eigene Leben verlaufen wäre, wenn man die rechte anstatt die linke Abzweigung genommen hätte...<
Zwei Wochen blieben sie zusammen, dann musste sie wieder gehen und Elanor hing alleine ihren Gedanken nach. Sie machte lange Spaziergänge mit Flying Star, manchmal auch mit Shadowfax. Gwaihir berichtete ihr, was mit den anderen los war. Sie hörte von den vielen Gefahren, die sie auf ihrer Reise bestehen mussten und bangte jedes Mal um Legolas Leben. Dann geschah das Unglück und Gandalf stürzte mit dem Balrog in die Tiefe einer Schlucht.
Elanor bat Gwaihir nach ihm zu suchen. Nach ein paar Tagen kamen die anderen in Lórien an und wurden von ein paar Elben empfangen. Als Elanor die Nachricht von Galadriel erfuhr, wollte sie sofort zu Legolas, aber Galadriel verbot es ihr. Zum Glück tat sie es, denn die anderen wurden in dieser Nacht überfallen. Am nächsten Morgen aber kamen sie in die Stadt von Lórien und Elanor konnte Legolas endlich wieder in die Arme schließen. Die Beiden verzogen sich in Elanors Zimmer, was direkt unter dem Thronsaal lag, denn die Stadt war auf Bäumen erbaut.
Die anderen erzählten Galadriel und ihrem Mann was sie erlebt hatten. Galadriel war sehr besorgt über das, was sie von Aragorn und Frodo hörte, aber das ließ sie sich nicht anmerken. Nachdem sie sie angehört hatte, brachte Galadriel die Freunde zu einem Zelt auf dem Erdboden. Dort erwartete sie etwas zu essen und sie konnten sich endlich ein wenig von der Reise erholen.
>Ich habe schon immer Galadriels Geschick im Umgang mit Menschen bewundert und das hat sie in meinen Augen immer zu etwas besonderem gemacht. Ich besaß nie die Gabe, die Gedanken anderer Menschen zu lesen, doch manchmal konnte ich einen Blick in die Zukunft werfen, sogar ohne Galadriels Spiegel. Das hat mich und andere oft vor Gefahren bewahrt und heute begreife ich, das ich dadurch auch etwas besonderes war.<
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