28. September
Liebes Tagebuch,
Es war noch nie einfach für mich, Freunde zu finden.
Deswegen ist es auch so schlimm, einen Freund auf diese Weise zu verlieren. Ich muss mir immer wieder sagen, dass Jeremy nicht mehr zurückkommt, dass er für immer gegangen ist.
Für Andrew muss das ganze noch viel schlimmer sein, da er Jeremy so viel länger kannte als ich. Er versucht, seinen Schmerz nicht zu zeigen, doch ich sehe, wie schwer es für ihn ist.
Die Überlebenden des Ordens sind in alle Winde zerstreut und ich hoffe, dass sie nie wieder zusammen finden werden. Sweta hat sich der Spiegel und der ganzen anderen gequälten Wesen angenommen. Diese Aufgabe hat sie richtig aufblühen lassen und anscheinend hat sie ihren Platz in der Welt gefunden. Sie hat Anna als ihre Tochter angenommen und ich habe die Kleine sogar schon wieder lachen sehen.
Wir konnten Jeremy nicht auf einem Friedhof begraben, doch er hatte eine Lieblingsstelle im Wald, die zu seiner letzten Ruhestätte geworden ist.
Nur wenige wissen die Wahrheit darüber, was passiert ist und dabei wird es auch bleiben. Wenn jemand nach Jeremy fragen sollte, werden wir wohl sagen, dass er ins Ausland gegangen ist.
Auch wenn er tot ist, da ist immer noch etwas von ihm in mir. Durch meine Verbindung als Spiegel mit ihm, ist ein Teil von Jeremy immer noch hier. Das ist ein tröstender Gedanke, denn so lebt er irgendwie noch in mir weiter.
Diese Verbindung bin ich nun auch mit Andrew eingegangen. Es war fast wie eine kleine Hochzeitszeremonie, bei der nur noch Sweta und Anna anwesend waren.
Aber dieses Band ist stärker als ein Eheversprechen, es hält für immer. Und so ist aus der ganzen Qual und dem Tod doch noch etwas Gutes entstanden.
Alle Teile sind an den richtigen Platz gefallen und es gibt Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
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