17. August
Liebes Tagebuch,
Ich bin in einem Alptraum gefangen und wünsche mir nichts sehnlicher, als aufzuwachen.
Heute habe ich alle Vorsicht fallen lassen und habe Andrew angerufen. Ich weiß nicht, wie lange ich es sonst geschafft hätte, nicht durchzudrehen, wenn ich seine Stimme nicht gehört hätte.
Wir haben es vermieden, über irgendetwas zu sprechen, das ich gerade erlebe, doch ich habe mich nachher viel besser gefühlt. Er hat mir wieder das Gefühl gegeben, das ich nicht alleine bin und das es noch echte Empfindungen, wie Freundschaft und Liebe, gibt. Die habe ich nämlich schon länger nicht mehr gespürt.
Jeremy und Andrew geht es gut, dann hat Dimitri wohl doch Wort gehalten. Ich werde jedoch das ungute Gefühl nicht los, das dieser Zustand nicht für immer hält. Jeden Tag bete ich dafür, dass dem nicht so ist.
In den letzten Tagen habe ich ein paar Spiegel gesehen, die sozusagen im aktiven Dienst sind. Ich kann nicht genau sagen wieso, aber sie machen mir Angst.
Wenn man sie ansieht, erwidern sie nie einen Blick. Sie scheinen kein Teil mehr von dieser Welt zu sein. Ihre Augen sind vollkommen leer, so als wäre kein Leben mehr in ihnen und sie wären nur Marionetten.
Ich hoffe, ich werde nie so. bevor ich so werde, will ich lieber sterben.
Meine Wege führen mich jetzt häufiger in die Halle, auch wenn ich den Ort immer noch schrecklich finde. Ich habe eine Hexe kennen gelernt und mir wurde von der Bruderschaft erlaubt, sie zu studieren. Irgendetwas sieht sie wohl in mir, sonst würde sie dabei nicht mitspielen.
Sweta kann mir beibringen, einen Schild um mich herum aufzubauen, damit ich niemanden unabsichtlich markiere. Ich kann den Schild schon für kurze Zeit aufrechterhalten, doch etwas in mir sträubt sich noch dagegen.
Es muss mir einfach gelingen, andere vor mir zu schützen.
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